Historisches Jahrbuch für den Landkreis Harburg
Von Turmuhren, Stolpersteinen und Hexenverbrennungen
Die Geschichten sind so vielseitig wie der Landkreis Harburg. Es geht um archäologische Grabungen, alte Rittergüter, Stolpersteine oder um die Revitalisierung der Seeve. Das neu erschienene „Historische Jahrbuch für den Landkreis Harburg 2025“ bietet auf 204 Seiten Raum für 17 spannende Forschungen und Berichte aus der Heimatkunde, aus dem Bereich Regionalgeschichte, Archäologie, Allgemeine Kultur, Plattdeutsch und Natur. Nach dem großen Erfolg des letzten Jahres – das Jahrbuch war bereits nach drei Monaten ausverkauft – erscheint nun der zweite Jahrgang des historischen Jahrbuchs mit neuen Themen und neuen Forschungsergebnissen und einer Auflage von 1.000 Exemplaren. In der Region gibt es etliche Heimatforscher, die sich mit den unterschiedlichsten Themen beschäftigen und dazu forschen. Das Jahrbuch gibt ihnen die einmalige Gelegenheit, ihre Erlebnisse zu veröffentlichen und zu teilen und es gibt zugleich allen Interessierten Einblicke in die spannende Geschichte des Landkreises.
Wer das diesjährige Jahrbuch liest, wird nun wohl öfter den Blick heben und nach Uhren Ausschau halten. Katrin Lembke berichtet über die 19 Turmuhren der Firma Weule, die seit dem 19. Jahrhundert im Landkreis den Takt angeben und zum Beispiel in Maschen dafür sorgten, dass endlich alle Schulkinder pünktlich zum Unterricht erschienen.
Hartmut Blecken gibt mit seiner sechsseitigen Geschichte über Leneke Meyer aus Hittfeld eine Kostprobe zu seinem bald erscheinenden Buch über die Geschichte der Harburger Hexenprozesse im Jahr 1610. Wo zu Walpurgis getanzt wurde, wie lange so ein Hexenprozess dauert, welche Beweise es für die Hexerei gab und welches Schicksal den Hexen blühte, ist in dem Kapitel nachzulesen.
Aus dem Bereich der Archäologie schreibt Jochen Brandt über faszinierende Funde auf einem Urnenfriedhof bei Tostedt-Wüstenhöfen. Abbildungen der rund 2000 Jahre alten Schmuckstücke und die abenteuerliche Entdeckung des Urnenfeldes sind Teil des Artikels.
Doch auch aktuellere Themen sind im Jahrbuch präsent: In einem Kapitel geht es um die Entstehung des Krankenhaus Winsen. Von der Vorgeschichte der Einrichtung „Bethesda“ von 1882 über den Neubau des Krankenhauses 1974 bis zur heutigen modernen Einrichtung nehmen diverse Autoren die Entwicklung unter die Lupe.
Erstmals verzeichnet das Historische Jahrbuch die über 23 regionalen Archive des Landkreises. Zudem gibt es eine Übersicht über die elf regionalen Heimat- und Geschichtsvereine und Informationen zur letzten Heimatforschertagung.
Das wissenschaftlich fundierte „Historische Jahrbuch des Landkreises Harburg 2025“ ist in der Schriftenreihe des Heimat- und Museumsvereins Winsen erschienen. Dem unveränderten Redaktionsteam aus Hartmut Blecken, Arndt-Hinrich Ernst, Jakob Möller, Wilhelm Westermann, Prof. Dr. Rolf Wiese und der koordinierenden Leitung von Giesela Wiese ist es zu verdanken, dass allen an der Heimatforschung Interessierten 204 Seiten spannender Lesestoff zur Verfügung stehen. Der Preis beträgt 14,50 Euro. Das Buch ist im Museumsladen sowie in regionalen Buchhandlungen erhältlich.
Redakteur:Anika Werner aus Winsen |
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