Landkreis Harburg
Wasserreinigung läuft ohne Gewässerbelastung
Eine Schlagzeile in der September-Ausgabe des Magazins "Der Spiegel" ließ aufhorchen: "Wichtige Chemikalien zur Wasserreinigung werden knapp - dramatische Folgen für Flüsse". Hintergrund ist, dass für eine chemische Klärstufe u.a. notwendige Eisensalze als Fällmittel "wegen gedrosselten Produktionsmengen und gestörten Herstellungsketten infolge der hohen Energiekosten" fehlen würden. Als Konsequenz wollte das niedersächsische Umweltministerium eine höhere Menge von Phosphateinleitungen in Flüsse und Gewässer erlauben, was den dortigen Lebewesen geschadet hätte. Es stellte sich die Frage: Hebelt die Energiekrise etwa die lange gesteckten Natur- und Landschaftsschutzziele aus? Für den Landkreis Harburg gebe es aber keine Beschaffungsprobleme, betont Kreissprecher Andres Wulfes auf WOCHENBLATT-Nachfrage.
Phosphat fördert
das Algenwachstum
Phosphat als Pflanzennährstoff fördert das Pflanzenwachstum, auch von Algen. Zwar produzieren Pflanzen Sauerstoff, den die Gewässerlebewesen benötigen. Wenn aber diese Algen und Pflanzenbestandteile absterben, zehren sie den so wichtigen Sauerstoff auf, was eine erhebliche Belastung darstellt. Kurz: Je mehr Phosphat, umso höher die Belastung der Gewässer und seiner Organismen.
Die Preise für Eisensalze hätten sich zwar nahezu verdoppelt, und es gebe grundsätzlich Lieferschwierigkeiten, bestätigt Kreissprecher Wulfes. Der Landkreis habe aber damit keine Probleme, "weil wir die benötigten Mengen von verschiedenen Firmen immer rechtzeitig geliefert bekommen", sagt er.
Grenzwerte wurden
nicht ausgesetzt
"Die behördlich festgelegten Grenzwerte für Phosphor sind durch den Erlass des Umweltministeriums vom 7. September 2022 nicht ausgesetzt worden. Im Erlass werden nur Hinweise benannt, wenn es doch unter Ausschöpfung aller Möglichkeiten auf den Kläranlagen zu etwaigen Überschreitungen des Überwachungswertes kommen würde. Im Landkreis Harburg wurden die Grenzwerte bisher eingehalten." Das gelte für die beiden kreiseigenen Kläranlagen „Seevetal“ in Seevetal-Glüsingen und "Obere Este" in Kakenstorf. "Und auch die anderen Anlagen haben keine Überschreitung von Grenzwerten angezeigt", so Wulfes.
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