Winsen
Weiter Kritik am geplanten Neubaugebiet
Was haben die Gerner Projekt GmbH aus Geesthacht und die Sparkasse Harburg-Buxtehude im Neubaugebiet Winsener Wiesen Nordwest vor? Wie weit ist die Planung vorangeschritten? Um diese und weitere Fragen ging es bei der frühzeitigen öffentlichen Bürgerbeteiligung, zu der die Stadt Winsen in die Hanseschule eingeladen hatte, um das Projekt näher vorzustellen.
Rund 100 Bürger aus den angrenzenden Wohnbereichen waren der Einladung gefolgt. Ihnen standen Stadtplaner Harald Horster von der Stadt sowie Christoph Stellmacher vom Büro Architektur + Stadtplanung aus Hamburg Rede und Antwort.
Horster wies gleich zu Beginn darauf hin, dass sich die Planung noch ganz am Anfang befinde und "noch nichts in Stein gemeißelt" sei. Hintergrund: Die Anwohner des angrenzenden Baugebietes Winsener Wiesen Süd hatten gleich nach Bekanntwerden des ersten Planungsentwurfes in einem Brandbrief an die Stadt "dagegen geschossen". Sie fanden den Entwurf überdimensioniert, befürchteten u.a. eine deutliche Verkehrszunahme in ihrem Wohngebiet und einen Wertverlust ihrer Häuser.
Und auch in der Veranstaltung wurde vor allem die Planung der insgesamt angedachten 283 Wohneinheiten in Mehrfamilienhäusern kritisiert. "Zusammen mit den 41 Einzel- und Doppelhäusern sowie den 36 Reihenhäusern entstehen mehr als 350 Wohneinheiten. Das sind mal eben locker 1.000 Menschen", rechnete eine Anwohnerin vor.
Planer Stellmacher hatte im Vorwege bereits ein Gutachten über die zu erwartende Verkehrsbelastung anfertigen lassen. Das Ergebnis: Auf Grundlage von 400 Wohneinheiten geht man von 1.788 Kfz-Bewegungen am Tag. Eine Belastung, die die angedachte Erschließung über die Astrid-Lindgren-Straße "vertragen kann". Aber auch hier sei noch nichts entschieden, man prüfe noch weitere Zufahrtsmöglichkeiten, hieß es.
Das Plangebiet soll in vier Quartiere aufgeteilt werden, in der Mitte soll es einen zentralen Bereich geben. Wichtig: In den Mehrfamilienhäusern sollen auch kleinere und bezahlbare Wohnungen errichtet werden. Man müsse sich davon befreien, dass es in Winsen nur Einzel- oder Doppelhäuser gebe. Es würden immer mehr kleinere Wohnungen benötigt, machte Stellmacher deutlich. Auf eine Frage aus dem Publikum, ob er sich vorstellen könne, in so einem Haus zu wohnen, sagte er, er wohne auf St. Pauli in einem achtstöckigen Haus - und das sehr gerne.
Fakt ist, die Planung des Neubaugebietes geht jetzt weiter. Allerdings darf die Stadt offensichtlich noch mit viel Widerstand rechnen, bis der Bebauungsplan verabschiedet werden kann.
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