"Wer zahlt die Spätfolgen?"
thl. Winsen. "Dass die Leute meinen, wir hätten keinen Grund zu jammern, wenn ein Wolf ein Schaf reißt, schließlich gibt es dafür ja eine Entschädigung vom Land, basiert auf reines Unwissen", sagt Wendelin Schmücker, Sprecher der Berufsschäfer Niedersachsen, aus Winsen. "Zum einen wird dabei nicht bedacht, dass die Entschädigung freiwillig ist und der betreffende Fonds begrenzt ist. Zum anderen sind die Folgeschäden manchmal wesentlich höher, schwer zu beziffern und extrem schwer nachzuweisen."
Nach jedem Wolfsangriff sei eine Herde erst einmal traumatisiert und würde bei jeder Kleinigkeit erschrecken. Dabei könne es passieren, dass die Tiere nachts öfters ausbrechen, wenn sie ein Geräusch hören und dabei in Panik geraten. "Wenn dann etwas passiert, weil die Schafe z.B. auf die Straße oder eine Bahnlinie laufen, wer bezahlt dann den Schaden? Hinzu kommt, dass dabei auch Menschenleben gefährdet werden", so Schmücker.
Ein weiteres Problem, so der Schäfer, sei die Tatsache, dass sich bei Muttertieren die Milchleistung verringert oder sie gar nicht erst in die Brunst kommen. "Wer entschädigt uns für 100 nicht geborene Lämmer?", fragt Schmücker.
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