Winsener Geschichte neu aufgelegt
Heimat- und Museumverein gibt neue Hefte heraus / Themen: Urkunden und ein Auswanderer
thl. Winsen. "Aus alten Winsener Urkunden" und "Louis Gehrmann - ein Roydorfer in Amerika" - so lauten die Titel der beiden neuen Hefte der Reihe "Winsener Geschichtsblätter", die jetzt im Marstall-Museum vorgestellt wurden.
In dem Heft "Aus alten Winsener Urkunden" hat Autor J.F. Heinrich Müller verschiedene Urkunden zusammengetragen, ausgewertet und übersetzt. So geht es u.a. um die Entstehung des Schlosses und die Vermögensverhältnisse der Kirche zu Beginn der Reformation. "In dem Heft finden sich Urkunden bis zum Jahr 1648 wieder", sagte Müller, dessen Geschichtsinteresse 1962 entflammte, als er eine Chronik zum 200-jährigen Familienbestehen anfertigen sollte.
Bei der Recherche für die Roydorfer Chronik im Jahr 2008 stieß Autor Hartmut Blecken auf den Namen Louis Gehrmann. "Er wurde 1843 in Roydorf geboren, wuchs hier auf, lernte den Beruf des Tischlers und wanderte 1864 nach Amerika aus", so Blecken. Dort sattelte Gehrmann um und wurde Erfinder. So sicherte er sich u.a. Patente für eine Brotschneidemaschine und einen Gurkenhobel. Krasser Gegensatz: Auch die Entwicklungen der Kriegskanone 'Dicke Berta' und sogenannter Hochbrisanzgranaten gehen auf Gehrmann zurück. "Als Louis Gehrmann verstarb, hielt er mehr Patente als sämtliche seiner Zeitgenossen", so Blecken, der in Winsen wenig, aber in Amerika viel Material über Louis Gehrmann fand.
Herausgeber der beiden Hefte ist der Heimat- und Museumverein Winsen. Jedes Heft ist rund 60 Seiten dick und kostet vier Euro. Erhältlich sind die "Winsener Geschichtsblätter" im Marstall-Museum sowie in jedem Buchhhandel unter den ISBN 978-3-946053-07-1 (Aus alten Winsener Urkunden) und 978-3-9460053-10-1 (Louis Gehrmann).
Der nächste Band der "Winsener Geschichtsblätter" ist bereits in Planung. Darin soll es vornehmlich um die Schlosskapelle gehen.
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