Besondere Mission in Südamerika

Winsener Verbandsrichterin begleitete Jagdhundeprüfungen in Argentinien

Eine besondere Mission führte Sabine Neumann-Heinen (57) aus Winsen kürzlich nach Südamerika: Für den Zuchtverband Deutsch Drahthaar Vereins (VDD) Hamburg reiste die Verbandsrichterin des Jagdhundgebrauchsvereins (JGHV) für zwölf Tage nach Argentinien, um Zucht- und Leistungsprüfungen des VDD Argentina mit abzunehmen. 

„Es war eine große Freude und ein richtiges Abenteuer, auch wenn ich vor der Reise keine Vorstellung von der Prüfungsdurchführung und den Rahmenbedingungen vor Ort hatte“, erzählt Sabine Neumann-Heinen schmunzelnd. Bei der Tour wurde sie von ihrem Mann Uli (60) begleitet. "Nach insgesamt 22 Stunden Anreise wurden wir vom Flughafen in Buenos Aires abgeholt. Dann ging es weitere fünf Stunden Richtung Norden in das Prüfungsgebiet", berichtet sie. 

Anderntags starteten im Revier nahe der Stadt Villa Maria zunächst die sogenannte Herbstzuchtprüfung (HZP), gefolgt von der Verbandsgebrauchshundeprüfung (VGP). Insgesamt zehn Hunde - vornehmlich Deutsch-Drahthaar sowie ein Deutsch-Kurzhaar und ein Ungarischer Vorstehhund - stellten sich den anspruchsvollen Prüfungsanforderungen. "Das Gelände war sehr weitläufig, sodass besonders Prüfungsaufgaben wie Suche und Vorstehen, aber auch Schleppen ideal umgesetzt werden konnten", beschreibt Sabine Neumann-Heinen die Bedingungen. „Zudem gibt es dort viele Rebhühner und Hasen, was auf den großen Flächen eine sehr weitläufige Arbeit der Hunde erforderte. Entsprechende Strecken mussten auch die den Hunden folgenden Richter tapfer zurücklegen.“

Die Jurygruppe für die beiden Prüfungen bestand aus drei Richtern, wobei mit Sabine Neumann-Heinen erstmals auch eine Richterin in Argentinien dabei war. "Da der argentinische Kurzhaar-Vereinsrichter aus Buenos-Aires fehlerfrei und fließend Deutsch und Spanisch sprechen und übersetzen konnte, war die Verständigung der Richter nahezu problemlos."

Geprüft und gerichtet wurde streng nach deutschen Vorgaben der Prüfungsordnung, die vor Ort für die spanischen Richter übersetzt wurden. Die Prüfungen dauerten insgesamt sechs Tage. Für Sabine Neumann-Heinen und ihren Mann Uli ein unvergessliches Erlebnis: "Wir haben sehr gute Leistungen der Hunde sehen und bewerten dürfen", erzählen sie. "Die Richtergruppe war sehr harmonisch und professionell, ebenso die Prüfungsvorbereitung und -durchführung."

Schließlich lud der VDD Argentina das Ehepaar unter anderem zu Ausflügen in den Norden des Landes und zum Besuch einer Rinderfarm, einer sogenannten Estancia, mit echten Gauchos ein. Dort erfüllte sich Sabine Neumann-Heinen einen langgehegten Wunsch, indem sie mit einem echten Gaucho-Pferd einen Ausritt wagte. Danach gönnte sich das Paar noch einige Urlaubstage in Buenos-Aires.

„Die Menschen sind sehr herzlich, wir sind als wirkliche Freunde aufgenommen worden. Die Arbeit des Deutsch-Drahthaar-Vereins vor Ort ist bemerkenswert und ein echtes Alleinstellungsmerkmal hochwertiger Jagdhunde-Ausbildung in Argentinien“, zieht Sabine Neumann-Heinen ein Fazit. „Wir bedanken uns nochmal ganz herzlich für die Einladung und die schönen Tage vor Ort“.