Gymnasiast Brian ist Landessieger bei Geschichtswettbewerb
Wird Brian auch Bundessieger?
ce. Winsen. Mit einem Handschlag von Niedersachsens Kultusminister Grant Hendrik Tonne höchstpersönlich erhielt jetzt Brian Lakämper (14) vom Luhe-Gymnasium in Winsen Roydorf im Landtag in Hannover seine Auszeichnung als Landessieger des jüngsten Geschichtswettbewerbs des Bundespräsidenten. Brian hatte eigenständig über die Auswirkungen der Revolution 1918/19 in Winsen geforscht.
Unter dem Titel "Rupp upp de Kanon!" ("Rauf auf die Kanone!") dokumentierte der Schüler nicht nur seine Forschungsergebnisse, sondern illustrierte die Ereignisse auch in einem Stop-Motion-Film in Lego-Szenarien, in dem Figuren in Winsen den Landrat bedrängen. Zwischen den Lego-Szenen erläutern dokumentarische Teile den Hintergrund. "Ich hätte lieber einen Spielfilm gedreht, aber das ist alleine schwierig,“ schmunzelte Brian bei der Preisverleihung. "Die Winsener Arbeiterdemonstration vom 11. März 1919 ist ein herausragendes Ereignis in der Geschichte der Stadt und wurde immer nur in Nebensätzen erwähnt. Daher fand ich es gut, darüber genau nachzuforschen.“ Sein Resümee: Der Protest sei zwar nicht erfolgreich gewesen, aber dennoch sinnvoll, da er zu politischer Partizipation und Demokratisierung der Arbeiter geführt habe.
Für die Unterstützung bedankte sich der Schüler unter anderem bei Kreisarchivar Dr. Martin Kleinfeld und seiner Tutorin Antje Halle. "Es war eine Freude, Brian in seiner sehr selbstständigen Forschungsarbeit zu unterstützen", erklärte Halle. Brian habe "trotz dünner Quellenlage sehr selbstständig“ tragfähige Lösungen gefunden.
Der Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten wird von der Körber-Stiftung veranstaltet und stand in diesem Jahr unter dem Rahmenthema "So geht’s nicht weiter. Krise, Umbruch, Aufbruch“. In Niedersachsen beteiligten sich 450 Schüler mit 163 Beiträgen. Die Landessieger können nun einen von 50 Bundespreisen erringen. Am 19. November wird Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die fünf Erstpreisträgerinnen und Erstpreisträger auf Bundesebene im Schloss Bellevue in Berlin ehren.
"Ein lokales Ereignis wird nach 100 Jahren wissenschaftlich untersucht, in einen allgemeinen Zusammenhang gestellt und mit aktuellen Mitteln illustriert. Wir drücken die Daumen, dass so viel Kreativität auch mit einem Bundespreis honoriert wird", hofft Michael Hagedorn, Leiter des Luhe-Gymnasiums, mit Blick auf Brian Lakämper. Doch die Konkurrenz ist groß: Bundesweit haben 5.600 Schüler 1.992 Beiträge eingereicht.
Redakteur:Christoph Ehlermann aus Salzhausen |
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