WOCHENBLATT-Serie (V und Schluss): Feuerwehren in der Region sind für neuen Jahrhundertwinter gewappnet
ce. Landkreis. "Ich habe zugegebenermaßen nur positive Erinnerungen an diese Zeit vor 40 Jahren, denn es lag in Apensen meterhoch Schnee, weshalb ich als 13-Jähriger nicht zur Schule musste." So blickt Peter Winter (53), Kreisbrandmeister des Landkreises Stade, im fünften und letzten Teil der WOCHENBLATT-Serie über den Jahrhundertwinter 1978/1979 zurück. "Mit der Lebensmittelversorgung gab es keine Probleme, denn wir hatten Bäcker und Einkaufsladen im Ort und konnten alles problemlos erreichen", so Winter.
Sollte sich ein solcher Winter wiederholen oder es zu Extrem-Schneefällen wie jetzt in Bayern oder Österreich auch im Kreis Stade kommen, wären die Feuerwehren laut Winter gewappnet. "Wir könnten die Verständigungsmöglichkeiten zwischen den Ortswehren aufrecht erhalten, von Schneemassen in Mitleidenschaft gezogene Telefonleitungen instand setzen und mit unserer Mitgliederstärke auch sonst einiges ausrichten", zeigt sich der Wehrchef zuversichtlich. Gegebenenfalls würde man mit Aktiven von DRK, Johannitern, THW oder DLRG kooperieren. Das gilt auch für den Landkreis Harburg, wie dessen Kreisbrandmeister Volker Bellmann (53) im Gespräch mit dem WOCHENBLATT bestätigt. "Wir würden an Feuerwehrleuten und sonstigen Institutionen alles mobilisieren, was wir haben", zeigt sich Bellmann gerüstet. Er selbst war während des Jahrhundertwinters ebenfalls 13 Jahre alt und lebte wie heute in Maschen. "Verkehrstechnisch hatte unsere Familie keine Probleme, denn die Bundesstraße führte an unserem Haus vorbei und war vom Schnee freigeräumt", erinnert er sich.
In beiden Landkreisen gibt es Katatrophenschutzstäbe, die mit Verwaltungsfachkräften, Fachberatern und Verbindungspersonen besetzt sind. Der Stab übernimmt die zentrale Leitung und Koordinierung des Einsatzes und wird vom Landrat oder einem Beauftragten geführt. Die im Stab Aktiven müssen Grundschulungen an der Niedersächsischen Akademie für Brand- und Katastrophenschutz (NABK) in Celle absolvieren. Hinzu kommen Fortbildungen beispielsweise in der Akademie für Krisenmanagement, Notfallplanung und Zivilschutz (AKNZ) in Ahrweiler (Rheinland-Pfalz).
Darüber hinaus werden hier wie dort regelmäßig großangelegte Katastrophenschutz-Übungen durchgeführt. "Ein Schwerpunkt liegt dabei auf Überschwemmungen durch Deichbrüche, denn die sind in unserer Region wahrscheinlicher als Schneekatastrophen", sind sich Peter Winter und Volker Bellmann einig. So probten der Landkreis Harburg und die Kreisfeuerwehr federführend gemeinsam mit anderen Beteiligten kürzlich unter dem Motto "Schietwedder" den Ernstfall. Neben brechenden Deichen bestimmten dabei Sturm, Starkregen, Stromausfälle und ein Zugunglück das authentische Szenario der Folgen eines heftigen Unwetters. Schließlich spricht Volker Bellmann auch für Peter Winter, wenn er betont: "Natürlich gibt es für den 'Fall der Fälle' überdies einen konkreten Katastrophenschutz-Plan, den wir mit Kooperationspartnern gewissenhaft abarbeiten. So sind wir im Rahmen unserer umfangreichen Möglichkeiten auf alles vorbereitet."
Redakteur:Christoph Ehlermann aus Salzhausen |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.