Zehn Jahre FITZ in Winsen
Für Integration, Teilhabe, Zukunft - das ist Ziel und Wortspiel zugleich. Denn die vier Anfangsbuchstaben ergeben den Namen der Einrichtung, die genau das verfolgt und deren Träger die Lebenshilfe Lüneburg-Harburg ist. Seit zehn Jahren besteht in Winsen das "FITZ" - mit Werkstatt-Arbeitsplätzen und Berufsbildungsbereich. In den nächsten Jahren könnte der Standort erweitert werden, um zusätzlich Plätze in der Tagesförderung zu schaffen.
10 Uhr an einem Dienstag: In der "FITZ"-Caféteria endet gerade die Frühstückspause. Wir gehen vorbei am Empfangstresen und durch die lichtdurchflutete Aufenthaltszone mit dem Info-Terminal von CABito. In der Montage werden gerade Verpackungen gefaltet. Durch große Glasfenster schauen wir in den abgetrennten Bereich, wo Mitarbeiter mit Schutzkleidung Lebensmittel verpacken. Schließlich noch ein Blick in die Berufsbildung sowie in die Räume der Mobilen Assistenzdienste und der Ambulanten Betreuung, die ebenfalls im "FITZ" beheimatet sind.
Vor zehn Jahren ging der Standort an den Start. Das Grundstück am Borsteler Grund in Nachbarschaft der Grundschule hatte die Lebenshilfe von der Stadt Winsen gekauft. Und errichtete dort den barrierefreien, hellen und freundlichen "FITZ"-Neubau.
„Die Werkstattangebote waren vorher in Ashausen bei Stelle und in Lüneburg angesiedelt“, erklärt Sabine Kock-Kessler, Prokuristin und Bereichsleiterin Werkstätten bei der Lebenshilfe Lüneburg-Harburg. "Wir haben sie hier an einem attraktiven Standort zusammengezogen, erweitert und modernisiert.“ Unter anderem werden hier kandierte Früchte und Wurzeln nach internationalen Standards für Lebensmittelsicherheit verpackt, der Bereich ist zertifiziert. "Das machen nicht viele Werkstätten“, betont Kock-Kessler.
Das "FITZ" unter Leitung von Peter Rathje sei eine "Erfolgsgeschichte“. "Wir sind sehr zufrieden mit der Entwicklung“, freut sich die Prokuristin. Insgesamt gibt es 60 Werkstatt-Arbeitsplätze in Montage, Lebensmittel-Verpackung und Hauswirtschaft, außerdem elf Plätze in der Berufsbildung. Die Arbeitsplätze sind durchgängig belegt - mit passenden Angeboten für ganz unterschiedliche Fähigkeiten. "So ermöglichen wir Menschen berufliche und soziale Teilhabe“, unterstreicht Kock-Kessler.
Der Standort ist in Winsen fest verankert. Ein Auftraggeber im Verpackungsbereich ist zum Beispiel das Winsener Unternehmen Dr. Loges, das naturheilkundliche Präparate herstellt. Eine Berufsbildungsgruppe sei dorthin ausgelagert, "FITZ"-Mitarbeiter sind also einen Teil der Woche im Unternehmen tätig. Sabine Kock-Kessler: „Wir haben die Vermittelbarkeit in den ersten Arbeitsmarkt immer im Blick und folgen damit gezielt dem gesetzlichen Auftrag für Werkstätten.“ Dabei hat sich das FITZ stets weiterentwickelt, dem Bedarf entsprechend. Insbesondere für Mitarbeiter mit hohem Unterstützungsbedarf wurden zum Beispiel ein Ruheraum und ein Pflegebad geschaffen.
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