Corona im Landkreis Harburg
Zusatzbelastung statt Entlastung durch ABIT-System?
thl. Winsen. Aktuell befinden sich im Landkreis Harburg insgesamt 19 Gruppen aus verschiedenen Kindertagesstätten in Quarantäne. Das bestätigt Andres Wulfes, Sprecher des Landkreises Harburg, dem WOCHENBLATT auf Nachfrage. "Für zwölf Gruppen endet die Isolation in diesen Tagen. Sieben Gruppen wurden aufgrund des am 18. Februar eingeführten 'Anlassbezogenen intensivierten Testen' (ABIT) in Quarantäne gesetzt", so Wulfes weiter.
Das sorgt bei der Landeselternvertretung der niedersächsischen Kindertagesstätten für Zorn. "Davon ausgehend, dass sich fast jede achte Kitagruppe in Quarantäne befindet, stellt sich die
Frage, wie dies zu den eigentlich gewollten Entlastungen von Familien führen kann?", heißt es in einer Mitteilung des Vorstandes. Und weiter: "Durch das ABIT sollte Kindern mit Kontakt zu Corona-Infizierten, ermöglicht werden, weiter zur Kita gehen zu können, wenn sie täglich negativ getestet werden." Der Landkreis Harburg wende das offenbar auch an. Doch habe er mit einer Sonderregelung von drei Positiven pro Gruppe innerhalb kurzer Zeit auch festgelegt, dass dann die gesamte Gruppe in Quarantäne muss, ohne die Möglichkeit auf Freitestung vor Ablauf von zehn Tagen.
Das bestätigt Wulfes ebenfalls: "Bei mindestens drei mittels PCR-Test positiv getesteten Kindern sprechen wir von einem Großaufbruch." Die Zahl sei allerdings nicht willkürlich festgelegt, sondern mit der gültigen Verordnung und dem Infektionsschutzgesetz vereinbar. "Man muss bedenken, dass die Kinder in den Kita ohne Maske herumlaufen, Abstände kaum möglich und die meisten von ihnen ungeimpft sind", so Wulfes. Man wisse, dass diese Regelung bei manchen Eltern auf Unverständnis stoße. "Allerdings sind die Infektionszahlen bei uns im Landkreis stark gesunken, wofür auch diese Maßnahmen mit verantwortlich sind."
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