B-Plan aufleben lassen
thl. Winsen. "Das Verfahren ist im Arsch, jetzt muss sich Bürgermeister André Wiese warm anziehen", sagte Ratsherr Dr. Erhard Schäfer (Gruppe Grüne/Linke), als herauskam, dass das Oberverwaltungsgericht die Rücknahme der Baugenehmigung für den Schweinemaststall auf dem Hof Porth in Borstel für rechtswidrig ansieht. Schäfer sagte, er habe bereits "vor Jahren vor so einer Entwicklung gewarnt". "Damals hat die Stadt ein B-Planverfahren für das Gebiet eingeleitet. Als sich aber herausstellte, dass die Nutzungskonflikte zu stark werden, hat man das Verfahren einfach ruhen und die Wohnhäuser ohne B-Plan bauen lassen. Jetzt gibt es die Quittung", so der Ratsherr.
Jetzt fordert die Gruppe Grüne/Linke die Wiederaufnahme des Bebauungsplanes, der seit 2001 ruht, nachdem er im Verwaltungsausschuss keine Mehrheit fand. Grund waren die damals schon dagewesenen Interessenkonflikte zwischen Bürgern und Unternehmern bzw. Landwirten.
"Obwohl der Plan ruht, wurde die Wohnbebauung in dem Gebiet vorangetrieben", so Schäfer. Dieses vorgehen hätte seine Partei seinerzeit kritisiert, doch weder die Stadtverwaltung noch der Landkreis hätten darauf gehört. Dadurch habe sich die Gemengelage mit den konfliktträchtigen Nutzungen weiter verschärft, die nun im Bürgerprotest wegen der Geruchsbelästigungen aus dem Maststall gipfelten. Schäfer: "Jetzt darf der Mastbetrieb fortgeführt werden und die Konflikte leben wieder auf. Deswegen müssen wir die Sache über einen B-Plan endgültig regeln."
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.