Schutzimpfung
Corona-Impfzentren im Landkreis Harburg sind ab 15. Dezember einsatzfähig
(ts). Voraussichtlich noch im Dezember 2020 könnten in Niedersachsen die Impfungen gegen das Coronavirus beginnen. Das Land erwartet 200.000 Impfdosen, damit können 100.000 Menschen geimpft werden. Damit der Stoff seine Wirkung entfalten kann, sind zwei Teilimpfungen pro Person nötig (die zweite Impfung nach etwa 20 Tagen). Das niedersächsische Innenministerium hat am Donnerstag die vom Landkreis Harburg vorgeschlagenen Standorte der Corona-Impfzentren genehmigt - das sind die Stadthalle in Winsen und die Schützenhalle in Buchholz. Ab dem 15. Dezember sollen sie einsatzbereit sein. Hier die Antworten auf wichtige Fragen zu den Corona-Impfzentren:
Welche Kriterien müssen die Standorte erfüllen?
Eine räumliche Unterteilung für einzelne Stationen soll vorhanden oder mit geringem Aufwand aufzubauen sein. Die Gebäude müssen einen gesicherten Lagerraum für den Impfstoff, eine stabile Internetverbindung, ausreichend Toiletten und Waschbecken bieten und sollen mindestens barrierearm sein, möglichst barrierefrei. Eine gute Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr sowie ausreichend viele Parkplätze sind weitere Kriterien. Menschen sollen möglichst überdacht warten können. Der Landkreis Harburg hat aus Rücksicht auf den Vereins- und Schulsport darauf verzichtet, die Impfzentren in Sporthallen zu betreiben.
Was bedeutet die Entscheidung für die Stadthalle Winsen?
Sobald das Land dem Standort zugestimmt hat, beginnt eine Messebau-Firma mit dem Umbau. Einige Einbauten seien vorzunehmen, aber im Grunde sei die Winsener Stadthalle kurzfristig und ohne größeren Aufwand für Corona-Schutzimpfungen nutzbar, sagt Winsens Stadtsprecher und Rechtsamtsleiter Theo Peters. Bis Mitte Dezember könne das Impfzentrum betriebsbereit sein.
Mit der Pächterin der Stadthalle ist vereinbart, dass der laufende Pachtvertrag für das Foyer, den Saal und den Bühnenbereich zunächst für die Zeit bis zum 30. Juni 2021 ausgesetzt wird. Bei Bedarf könne die befristete Teilaussetzung um ein weiteres halbes Jahr verlängert werden. Die Pächterin darf den übrigen Teil der Stadthalle, also die Gaststätte, den Clubraum und die Kegelbahn weiter betreiben, sobald es die Corona-Verordnung wieder zulässt.
Wie wird die Schützenhalle in Buchholz vorbereitet?
Die Stadt Buchholz lässt die Heizungsanlage überarbeiten, damit im Impfzentrum angenehme Temperaturen herrschen. Die Stadtwerke sorgen für schnelles Internet mit Glasfaseranschluss, berichtet Stadtsprecher Heinrich Helms. Wie in der Stadthalle Winsen auch, wird im Auftrag des Landkreises Harburg ein Messebauer das Impfzentrum einrichten.
Wer übernimmt die Arbeit in den Corona-Impfzentren?
Der Landkreis Harburg überträgt die Aufgabe an die Hilfsorganisationen Deutsches Rotes Kreuz (DRK) und die Johanniter. Das DRK betreut das Impfzentrum in der Stadthalle Winsen, die Johanniter sind in der Schützenhalle Buchholz tätig. In jedem Zentrum ist bei Impfungen jeweils ein Team tätig, das sich aus vier Personen zusammensetzt: einem Arzt, zwei examinierten Impfhelfern und einem Verwaltungsmitarbeiter. Die Ärzte stellt die Kassenärztliche Vereinigung, das übrige Personal die Hilfsorganisationen, sagt Jan Bauer, Vizepräsident des DRK im Landkreis Harburg. Die Logistik übernimmt die Bundeswehr, dazu zählt der Transport des Impfstoffes.
Wann können sich Menschen, die nicht zu Risikogruppen gehören, impfen lassen?
DRK-Experte Jan Bauer geht davon aus, dass es voraussichtlich ab Juni oder Juli 2021 so weit sein wird.
Wie werden Impfwillige einen Termin erhalten?
Der Plan sieht vor, dass die Bevölkerung sich bei einer zentralen Terminvergabe online und per Telefon für eine Impfung anmeldet, heißt es aus dem Krisenstab des Landes Niedersachsen. Dabei würden Kriterien abgefragt, damit Menschen aus Risikogruppen zuerst eine Impfung erhalten. Wenn Impfteams die Bewohner von Seniorenheimen impfen, soll dort auch gleich das Personal Impfungen erhalten. Krankenhäuser werden sich voraussichtlich selbst um die Impfung ihres Personals kümmern.
Wie wird eine Impfung in den Zentren ablaufen?
Impfwillige müssen ihre Impfberechtigung mitbringen und vorzeigen. Bei der Anmeldung wird die Köpertemperatur gemessen. Verwaltungsmitarbeiter kontrollieren und erfassen die Personaldaten. Anschließend folgt ein Impfgespräch mit einem Arzt. Die Impfung selbst ist ein Pieks mit der Spritze. Der Verwaltungsaufwand, Eintragung in den Impfpass und in die Dokumentationsbogen, ist höher. Wer geimpft ist, wartet zur Sicherheit noch etwa zehn bis 15 Minuten, bevor er das Zentrum wieder verlässt.
Dürfen Berufspendler aus Niedersachsen sich an ihrem Arbeitsort in Hamburg impfen lassen?
Das wird noch geprüft. "Derzeit gibt es hierzu Gespräche, so dass wir keine abschließende Antwort geben können", teilte eine Sprecherin des niedersächsischen Gesundheitsministeriums mit.
Redakteur:Thomas Sulzyc aus Seevetal | |
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