Diskussion um Frühbetreuung in Winsen
"Das ist ein krasser Widerspruch"

Brigitte Netz   Foto: SPD

SPD und Gruppe Grüne/Linke fordern von der Verwaltung Antworten in Sachen Frühbetreuung

thl. Winsen. "Die Bedarfsermittlung steht in krassem Widerspruch zu den Erhebungen zum Betreuungsbedarf vor Einführung der Ganztagsgrundschulen und der Inanspruchnahme von Betreuungszeiten vor 8 Uhr in den Horten. Es ist deshalb zu klären, ob das jetzt angewendete Verfahren zur Bedarfsermittlung geeignet war, den tatsächlichen Bedarf zu ermitteln bzw. wie es gegebenenfalls zu modifizieren ist, um dem gerecht zu werden", sagt SPD-Ratsfrau Brigitte Netz in Bezug auf die von der Verwaltung veröffentlichen Minderzahlen.
Wie das WOCHENBLATT berichtete, hatte der Verwaltungsausschuss (VA) beschlossen, dass lediglich an den Grundschulen Borsteler Grund und Pattensen ab dem Sommer eine Frühbetreuung eingeführt wird, weil nur dort die erforderliche Anmeldezahl von mindestens fünf Kindern erreicht worden sei. An allen anderen Grundschulen habe es zu wenig Interesse gegeben, hieß es.
Das wollen die SPD und die Gruppe Grüne/Linke so nicht hinnehmen und haben für die nächsten Sitzung des zuständigen Fachausschusses einen Antrag gestellt, dass die Verwaltung darüber informieren soll, wie die Bedarfsabfrage konkret ermittelt wurde. In dem Antrag geht es um folgende Fragen:
• In welchen Klassenstufen wurde der Betreuungsbedarf ermittelt?
• Von wem und wie wurden die Eltern aufgefordert, einen Betreuungsbedarf anzumelden?
• Musste im Rahmen der Bedarfsmeldung eine verbindliche Anmeldung für die Frühbetreuung erfolgen?
• Bestand eine Rückmeldepflicht, auch wenn kein Betreuungsbedarf angemeldet wurde, und wie hoch war die Rücklaufquote?
• In welcher Weise wurden die Schulelternräte an dem Verfahren beteiligt?
• Zu welchem Zeitpunkt, von wem und wie soll künftig der Bedarf für die Einrichtung eines Frühdienstes jeweils zum Beginn eines neuen Schuljahres erhoben werden?
• Gibt es bereits Anträge in den Schulen zum Besuch einer nichtzuständigen Schule mit der Begründung der Notwendigkeit der Frühbetreuung? Wenn ja, wie viele? Wie wird in diesen Fällen die Stellungnahme des Schulträgers, hier der Stadt Winsen, lauten?
Ferner wollen SPD und Gruppe Grüne/Linke noch wissen, wie kurzfristig die Stadt reagieren könne, wenn die Bedarfszahlen an den nicht berücksichtigten Schulen plötzlich ansteigen würden.

Redakteur:

Thomas Lipinski aus Winsen

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