Winsen
Dickes Minus im Jahresabschluss

Kämmerer Matthias Parchatka | Foto: Stadt Winsen
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Schlechte Nachrichten hatte Matthias Parchatka, Kämmerer der Stadt Winsen, jetzt im Wirtschaftsausschuss für die Politiker parat: Der Jahresabschluss 2022 befinde sich zurzeit zwar noch in der finalen Bearbeitung, dennoch sei absehbar, dass das Haushaltsjahr mit einem Fehlbetrag im ordentlichen Ergebnis von voraussichtlich 2,3 Millionen Euro werde, hieß es. Positiv dagegen: Im außerordentlichen Ergebnis werde ein Überschuss in Höhe von 2,37 Millionen Euro erwartet. Und weiter: Voraussichtlich werde es noch geringfügige Änderungen im Bestand der Abschreibungen  geben.

Parchatka wies darauf hin, dass der Abschluss aufgrund von personellen Engpässen mit einhergehenden Verzögerungen bei einzelnen Abstimmungen nicht fristgerecht innerhalb von drei Monaten nach Ende des Haushaltsjahres aufgestellt werden konnte.

Geplant wurde im ordentlichen Ergebnis mit einem Fehlbetrag in Höhe von 2,862 Millionen Euro, sodass sich das Ergebnis gegenüber dem Planansatz leicht besser darstellt. Ursächlich hierfür sind die Aufwandpositionen mit geringeren Aufwendungen in Höhe von rund 600.000 Euro, während auf der Ertragsseite in Summe der Ansätze erzielt werden konnte.

Insbesondere die Gewerbesteuer schlägt mit einem Minderertrag von 1,6 Millionen Euro zu Buche. Dieser Ausfall konnte mit einem erhöhten Einkommensteueranteil, höheren Schlüsselzuweisungen für die Überwindung der Ukraine-Krise sowie mit Bundesmitteln der Ukraine Drei-Hilfe-Säule und einem erhöhten Zuschuss im Bereich der Jugendhilfe (Kindertagesstätten) ausgeglichen werden.

Bei den Aufwendungen kam es bei den Personalaufwendungen aufgrund nicht besetzter Stellen zu Minderaufwendungen. Bei den Sach- und Dienstleistungen wurden 460.000 Euro eingespart. Zum einem entstanden diese aufgrund von Verzögerungen bei einigen Projekten, so stehen bei dem Sofortprogramm Perspektive Innenstadt noch 323.000 Euro des Ansatzes aus 2022 im nächsten Jahr als vorgetragene Ermächtigung zur Verfügung, und zum anderen wurde von Seiten der Verwaltung zur Jahresmitte Einsparungen in Höhe von 20 Prozent über sämtliche veränderbare Haushaltsansätze verfügt.

Die Investitionstätigkeit sowie die finanzielle Situation wird in der Finanzrechnung dargestellt. Insgesamt erfolgten Auszahlungen für die Investitionen in Höhe von 21 Millionen Euro. Demgegenüber stehen Einzahlungen in Höhe von 6,5 Millionen Euro, sodass ein Finanzbedarf von 14,5 Millionen Euro entstanden ist. Dieser wurde aus dem Überschuss der laufenden Verwaltungstätigkeit, den liquiden Mitteln sowie einem zusätzlichen Liquiditätskredit vom Haushalt Abwasser in Höhe von fünf Millionen Euro gedeckt.

Größere investive Auszahlungen erfolgten für den Erwerb von Grundstücken und Gebäuden, insbesondere für das B-Plangebiet Allernweg, für die Schule Stöcke, für das B-Plangebiet Kleiner Brümmelkamp sowie für Teilzahlungen für den Erwerb zweier Immobilien zur Unterbringung Geflüchteter.

An Baumaßnahmen wurden u.a. begonnen bzw. fortgesetzt: die Sporthallen an der Alten Stadtschule, die Kindertagestätten in Borstel und Tönnhausen, die Innenstadtsanierung und die Nachnutzung des Eckermannparks.

Der Überschuss des außerordentlichen Ergebnisses resultiert in erster Linie aus einer Umbuchung der Versicherungsleistungen aus dem Schadensfall der Sporthalle an der Schule Ilmer Barg. Diese waren bisher auf dem Konto für erhaltene Sonderposten verbucht und wurden nun genauer aufgeschlüsselt. Der Anteil der Versicherungsleistungen, der von der Kreisschulbaukasse auf die Förderung angerechnet wurde und die Zuweisungssumme reduzierte, verblieb als Sonderposten.

Die Ein- und Auszahlungen reduzierten die Liquidität auf einen Bestand in Höhe von 8,82 Millionen Euro (Vorjahr 12,44 Millionen Euro).

Anders sieht es beim bereits erstellten Jahresabschluss des Haushalts Abwasser aus. Hier im ordentlichen Ergebnis ein Überschuss in Höhe von 525.829,56 Euro erwirtschaftet, das sind 117.800 Euro mehr als geplant.

Redakteur:

Thomas Lipinski aus Winsen

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