"Ein Etappensieg für die Stadt"
Winsen ist beim Tempo 30-Modellprojekt in die engere Auswahl gekommen
thl. Winsen. Können die Bürger in Pattensen und Luhdorf bald aufatmen? Die Stadt Winsen ist mit ihrer Bewerbung für das Tempo 30-Modellprojekt in Hannover mit 17 anderen Kommunen in die engere Wahl gekommen. Das bestätigt der CDU-Landtagsabgeordnete André Bock. "Ein Gutachterbüro soll jetzt abschließend über die teilnehmenden Kommunen entscheiden", so der Politiker über den "Etappensieg". Insgesamt hatten sich 42 Kommunen für das Modellprojekt beworben.
„Ich bin zuversichtlich, dass wir auch die nächste Auswahlrunde schaffen können. Der Antrag der Stadt ist fundiert, die Verkehrsbelastungen an den Hauptverkehrsstraßen in Luhdorf und Pattensen sind für die Anwohner erdrückend und ein Modellversuch wird sicher schlüssige Zahlen liefern, wie sich Temporeduzierungen auf Lärm- und Abgasbelastungen auswirken können", so André Bock weiter. "Ein guter Weg also, um hoffentlich möglichst bald, bis zur Baureife einer Ortsumfahrung, Lärm- und Abgasreduzierungen in Luhdorf und Pattensen zu erreichen."
Winsens Bürgermeister André Wiese (CDU) wandte sich schon vor Jahren immer wieder an das Ministerium in Hannover, um eine Temporeduzierung in den Ortsteilen durchzusetzen. Leider scheiterte dies immer an den rechtlichen Gegebenheiten bzw. der Rechtslage. Unvergessen bleibt sein "ziviler Ungehorsam", als er 2012 anordnete, in Pattensen entlang der Ortsdurchfahrt Tempo 30-Schilder aufzustellen. Als dies in Hannover bekannt wurde, musste er zum Rapport und die Schilder wieder abgebaut werden. Eine nachfolgende Klage der Stadt vor dem Verwaltungsgericht scheiterte (das WOCHENBLATT berichtete seinerzeit).
Auch ein im Mai 2011 (!) gefasster Kreistagsbeschluss, der im September 2017 noch einmal erneuert wurde und ein Durchfahrtverbot von Lkw über 7,5 Tonnen Gesamtegwicht für die beiden Ortschaften vorsah, wurde bisher nicht umgesetzt. Mit einem Mahnschild erinnern die Pattensener Bürger an den Beschluss, der heute vor genau 2.626 Tagen gefasst wurde.
Der Modellversuch bietet nun aber eine entsprechende Grundlage, um zumindest streckenbezogen und für einen Versuchszeitraum von drei Jahren Tempo 30 anzuordnen. Bock verspricht: "Ich werde mich weiterhin intensiv für eine Beteiligung von Winsen am Modelprojekt einsetzen."
Das ist das Modellprojekt
thl. Winsen. Die Stadt Winsen hatte sich mit einem bereits im Februar 2017 gefassten Ratsbeschluss Anfang 2018 auf das Modellprojekt "Tempo 30 auf Hauptverkehrsstraßen" beim Land Niedersachsen beworben. Kern des Modellprojektes ist die Möglichkeit, an innerörtlichen Hauptverkehrsstraßen (einschließlich Bundes- und Landesstraßen), abweichend von der Regelgeschwindigkeit, Tempo 30 anzuordnen. Begleitend dazu wurde ein "Runder Tisch" eingerichtet, der wissenschaftliche Expertise einholt, die Ergebnisse auswertet und weitere Handlungsschritte entwickelt. Mit dem Start des Projektes wird im Herbst dieses Jahres gerechnet.
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