Ein "Nein" zur Reaktivierung

Ein Reaktivierung der alten OHE-Strecke nach Salzhausen für den Personenverkehr wird von der Stadt abgelehnt
  • Ein Reaktivierung der alten OHE-Strecke nach Salzhausen für den Personenverkehr wird von der Stadt abgelehnt
  • hochgeladen von Thomas Lipinski

thl. Winsen. Eine Stadt stellt sich mehrheitlich gegen die Pläne des Landes Niedersachsen - und lehnt eine Überprüfung zur möglichen Reaktivierung der alten Bahnstrecke zwischen Winsen und Salzhausen ab.
Die Gruppe Grüne/Linke hatte für die Stadtratssitzung einen entsprechenden Antrag zur Überprüfung gestellt. Fraktionsvorsitzender Bernd Meyer warb mit Engelszungen um Stimmen: "Die Strecke bietet Potential. Es ist die Chance für die Region, einen kleinen Teil des Verkehrs auf die Schiene zu bekommen." Zumal an den Endhaltestellen in Winsen und Salzhausen die nötige Infrastruktur vorhanden sei. Zudem würde die Nutzung der Strecke durch den Personenverkehr im Stundentakt eine weitere Nutzung durch den Güterverkehr vermeiden.
Anstecken mit seiner Begeisterung konnte Meyer allerdings nur die Zuhörer von der Interessengemeinschaft Pro Lebensqualität Pattensen, die gegen den Fahrzeugverkehr im Ort kämpft. "Das ist eine Chance, durch wir am Tag 500 Autos weniger auf unseren Straßen haben", rechnete ein Mitglied schnell aus.
Die anderen Parteien und auch Bürgermeister André Wiese (CDU) sahen das aber anders. "Angesichts der beschränkten Nutzung der Trasse ist den vergangenen Jahren gerade in Pattensen eine Wohnbebauung entstanden, die bis auf wenige Meter an die Gleise heran ragt", so das Stadtoberhaupt. "Ich möchte nicht wissen, was die Leute davon halten, wenn plötzlich alle Stunde ein Zug an ihrem Fenster vorbei donnert." Außerdem gehe man davon, dass mit der Reaktivierung der Strecke eine beabsichtigte Nutzung durch den Güterverkehr schrittweise umgesetzt werden solle. Und: Für einen Ausbau müsste erheblich investiert werden, weil die Schienen viele stark befahrene Straßen kreuzen. Und weil das Land im besten Fall 15 Prozent der Kosten tragen würde, könne und wolle die Stadt solche Komplementärfinanzierung nicht übernehmen.

Redakteur:

Thomas Lipinski aus Winsen

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