Eine Einkaufspassage auf dem Schlossplatz?
Winsener CDU-Spitze beim Gespräch im WOCHENBLATT-Haus / Thema: Entwicklung der Innenstadt
thl. Winsen. "Wie soll Winsen in den nächsten zehn Jahren wachsen?" Mit dieser Frage beschäftigt sich eine Arbeitsgruppe in der Winsener CDU. Darauf wiesen Ortsvereins-Vorsitzende Dr. Cornell Babendererde und Fraktionsvorsitzender André Bock jetzt in einem Gespräch mit WOCHENBLATT-Geschäftsführer Stephan Schrader und Redakteur Thomas Lipinski im WOCHENBLATT-Haus in Buchholz hin.
Im Mittelpunkt stünde dabei die Verdichtung der Innenstadt, machten die beiden Christdemokraten deutlich. „Es fehlt vor allem an Dienstleistungen für die Zeit der Mittagspause“, sagte André Bock. Eine Idee, die das WOCHENBLATT einbrachte, war, auf dem Schlossplatz, der eigentlich fast das ganze Jahr über wenig besucht wird, eine Einkaufspassage nach Vorbild der Buchholz-Galerie zu errichten. Dort gibt es auf zwei Etagen Einkaufsmöglichkeiten, im Untergeschoss ist eine Gastromeile ansässig. Bock: „Eine fast schon verrückte Idee, die wahrscheinlich schon an den Wünschen der Winsener scheitern und das historische Dreier-Ensembles Marstall, Schloss und Kirche zerreißen würde. Die Kernfrage muss lauten: Welche wirklichen Möglichkeiten haben wir, den über viele Wochen im Jahr verwaisten Schlossplatz zu beleben? Und dafür sind wir zunächst einmal für alle Diskussionen offen.“
Babendererde ergänzt: „Das Innenstadtentwicklungskonzept Winsen 2030 bietet da viele neue Denkanstöße. Als alter Exerzierplatz war der Schlossplatz in seiner ursprünglichen Funktion nie dafür gedacht, lebendiger Mittelpunkt einer Stadt zu sein. Ob und wie man das ändern könnte, kann auf breiter Basis mit den Winsenern diskutiert werden.“
Insgesamt befinden sich im Innenstadt-Bereich 33 Flächen, die überplant werden können. Unter anderem der Platz rund um die Stadthalle. Für die angedachte Umgestaltung der Halle sind Teile des Schützenplatzes enorm wichtig. „Grundsätzlich kommt nur eine Modernisierung der Stadthalle mit Anbau eines Hotels infrage“, so Babendererde.
Ein weiteres Thema, mit dem sich die CDU gleich zu Beginn des kommenden Jahres auseinandersetzen will, ist die Sicherheit. Bock: „Wir werden uns für eine Ausweitung der Videoüberwachung an Kriminalitätsschwerpunkten im Bahnhofsbereich und in der Innenstadt stark machen.“
Und auch das Thema Nahverkehr bleibt im Fokus. Ziel sei u.a. eine bessere Vertaktung der Busse mit der Bahn, auch bei Verspätungen, machte Dr. Babendererde deutlich. Dafür haben die Christdemokraten einen „Weihnachtswunsch“: Mehr Einigkeit im Stadtrat, um diese Positionen auch durch zubekommen. „Es wäre schön, wenn alle etwas gemeinsam für Winsen erreichen würden und nicht gegeneinander arbeiten.“
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.