Fläche wurde gefunden - Jetzt muss die Politik den Bestattungswald in Roydorf nur noch genehmigen
thl. Winsen. Seit rund eineinhalb Jahren diskutiert die Politik über eine Bestattungswaldfläche auf dem Roydorfer Friedhof. Die ehemalige Ortsvorsteherin Monika Wendlandt hatte das Thema seinerzeit auf die Agenda gebracht. Jetzt nimmt das Projekt konkrete Formen an.
Bei einer Ortsbegehung wurden zwei mögliche Flächen ausgesucht, die von der Verwaltung auf ihre Machbarkeit untersucht wurden. Das Ergebnis wird am morgen im Umweltausschuss vorgestellt.
Bei der ersten Fläche handelt es sich um einen etwa 3.000 Quadratmeter großen Teilbereich des südlich angrenzenden Kiefernforsts. Das Areal ist mit einem hohen Anteil (fast 90 Prozent) an kurzlebigen Kiefern bewachsen, die rund 50 Jahre alt sind und deren Lebensdauer etwa 60 Jahre beträgt. Kiefern gehören zu den flachwurzelnden Baumarten und sind ab einem gewissen Alter stark windbruch- und windwurfgefährdet – was bedeutet, dass sie bei Sturm samt Wurzelbereich umkippen können.
Die vorhandenen Laubbäume im Bestand sind sehr klein und durch den dichten Kiefernbestand zudem auch noch stark unterwüchsig, weshalb sie alleine nicht mehr standfest sein würden. Für die Nutzung als Bestattungswald wäre ein Umbruch der Fläche mit einer gänzlichen Neuanpflanzung von Laubbäumen samt einer anschließenden Entwicklung zum Laubwald notwendig.
"Diese Maßnahmen sind mit einem sehr hohen Kosten- sowie Zeitaufwand verbunden, wodurch die Fläche auch nicht sofort für Bestattungen zur Verfügung stünde. Aus fachlicher Sicht ist von einer Nutzung als Bestattungswald abzuraten", heißt es aus der Verwaltung.
Bei der zweiten Fläche handelt es sich um eine auf der bestehenden Friedhofsfläche gelegene Rasenfläche mit einem Bestand von Einzelbäumen, die in Richtung der Straße Siegland noch auf insgesamt 1.350 Quadratmeter erweitert werden kann.
Die Einzelbäume auf der Fläche sind vitale und verkehrssichere Eichen, die einen Stammdurchmesser bis zu einem Meter haben. Die Bäume wurden vom städtisch bestellten Baumkontrolleur in Augenschein genommen und als geeignet erachtet.
Auf der westlich angrenzenden Fläche befindet sich ein kleines städtisches Gehölz, das mit verhältnismäßig kleinem Aufwand ergänzend genutzt werden. Dazu müssen einige kleine Bäume gefällt, einige Bestandsgehölze zu Leitgehölzen ausgebildet und in einer Senke etwas standfester Boden aufgebracht werden. Nach Herstellung der Fläche wären an den Bestandsbäumen sofort Bestattungen möglich.
Die Politiker sollen jetzt 11.000 Euro in den Haushalt 2018 einstellen, damit der "Bestattungshain Roydorf" umgesetzt werden kann. Für dieses Jahr stehen bereits 26.500 Euro im Zahlenwerk, die für die Anlage allerdings nicht ausreichen.
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