Mehr als ein Dutzend Covid-19-Erkrankte
Hält Amazon die Vorschriften in Winsen ein?
thl. Winsen. Der Logistiker Amazon ist der große Gewinner der Coronakrise, weil er weltweit eine erhebliche Gewinnsteigerung erzielt. Aber wie geht das Unternehmen mit den Schutzbestimmungen für seine Mitarbeiter um? Immerhin arbeiten im Lager in Winsen insgesamt rund 1.800 Menschen.
Jetzt wurde bekant, dass mehr als ein Dutzend Mitarbeiter an Covid-19 erkrankt sein sollen. Das bestätigt auch Landkreissprecher Andres Wulfes auf WOCHENBLATT-Nachfrage, allerdings ohne genaue Zahlen zu nennen. "Die Verfügungen des Landes mit den darin enthaltenen Abstandsgeboten sowie den Vorgaben, um Infektionen zu vermeiden, sollen auch am Arbeitsplatz eingehalten werden. Mit Amazon haben wir intensiv die Situation besprochen und dem Unternehmen entsprechende Maßnahmen aufgegeben, die umgesetzt wurden. Dabei geht es um Maßnahmen zur Hygiene, darum, Abstände zwischen den Arbeitsstationen von mindestens zwei Metern sicherzustellen, und darum, Ansammlungen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu vermeiden", so Wulfes.
Doch das Problem besteht nicht nur im Lager, wenn z.B. zum Schichtwechsel mehrere hundert Menschen ein- und ausgehen. Auch der Weg zur Arbeit und wieder nach Hause birgt gewisse Gefahren. Denn immerhin werden die meisten Amazon-Angestellten mit Bus und Bahn gefahren.
"Wir sind mit dem Unternehmen laufend im Gespräch, dass die Mitarbeiter die Abstandsregeln in den Zügen einhalten sollen. Das klappt auch ganz gut", sagt Metronomsprecher Björn Pamperin. Zudem würden in den Zügen immer wieder Durchsagen gemacht, die ebenfalls auf die Abstandsregeln hinweisen. "Und die Zugbegleiter kontrollieren die Einhaltung ebenfalls", so Pamperin weiter.
Daneben hat das Unternehmen offenbar mehr Busse gechartert. Denn die Busse, die derzeit zwischen Bahnhof und Logistikzentrum pendeln, sind immer nur halb voll.
Ob Amazon, das immer wieder in Negativ-Schlagzeilen gerät, wenn es um gute Arbeitsbedingungen und faire Lohnzahlungen geht, auch wirklich alle Vorgaben umsetzt und wie diese kontrolliert werden, wollen die Grünen jetzt von der Landesregierung wissen und haben eine entsprechende Anfrage eingereicht. "Es ist wichtig, dass sowohl beim Busshuttle vom Bahnhof in Winsen zum Logistikzentrum die Abstandsregeln eingehalten werden als auch die Betriebsleitung sicherstellt, dass ein Infektionsrisiko im Logistikzentrum selbst so gering wie möglich ist", sagt Detlev Schulz-Hendel, wirtschaftspolitischer Sprecher der Grünen im Landtag. "Wir erwarten von einem Unternehmen, das in Zeiten der Krise im höchsten Maße profitiert, alles Notwendige für die Sicherheit und den Gesundheitsschutz der Mitarbeiter zu unternehmen."
Völlig unverständlich sei es, dass Mitarbeitern eine Prämienzahlung gewährt wird, die aber im Krankheitsfall wegfalle. Schulz-Hendel: "Auch hierzu erwarten wir eine Einschätzung der Landesregierung. Es kann nicht sein, dass Mitarbeiter unter einem hohen Gesundheitsrisiko arbeiten und im Falle einer Erkrankung nicht gleichermaßen behandelt werden." Man erwarte außerdem von der Unternehmensleitung eine öffentliche Stellungnahme, in der sie die Sicherheit und den Gesundheitsschutz der Mitarbeiter im Logistikzentrum garantiere. Wohnort ist
ausschlaggebend thl. Winsen. Die meisten Mitarbeiter von Amazon kommen aus Hamburg. Deswegen tauchen sie auch nicht in der Statisk der mit Corona infizierten Personen des Landkreises Harburg auf. "Ausschlaggebend für die Erfassung ist der Wohnort des Erkrankten", so Landkreissprecher Andres Wulfes. Wohnort ist
ausschlaggebend thl. Winsen. Die meisten Mitarbeiter von Amazon kommen aus Hamburg. Deswegen tauchen sie auch nicht in der Statisk der mit Corona infizierten Personen des Landkreises Harburg auf. "Ausschlaggebend für die Erfassung ist der Wohnort des Erkrankten", so Landkreissprecher Andres Wulfes.
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