Ist Straßenausbau Vierhöfen-Garstedt nicht genehmigungsfähig?
Salzhäuser Grüne: "Keiner weiß, wie dieser gordische Knoten zu durchschlagen ist
ce. Salzhausen. Die umstrittene Sanierung der Gemeindeverbindungsstraße zwischen Garstedt und Vierhöfen (das WOCHENBLATT berichtete mehrfach) schlägt immer höhere Wellen. "Mit aller Macht wollen die Samtgemeindepolitiker und die Verwaltung an dem geplanten Ausbau der Straße festhalten", macht Joachim Bartels, Fraktionsvorsitzender der Grünen im Salzhäuser Samtgemeinderat, gegenüber dem WOCHENBLATT seinem Unmut Luft. Der Samtgemeindeausschuss habe - so Bartels - in seiner jüngsten Sitzung den von Grünen eingebrachten Antrag auf Aussetzung der Bauplanungen abgelehnt.
"Der Ausbau der Straße auf 5,50 Meter Breite mit Einplankung fast aller noch stehen gebliebenen Bäume und das geforderte Tempo 100 - alles nur, um an die Fördermittel des Landes zu kommen - ist wohl nicht genehmigungsfähig", befürchtet Bartels nach der Ausschuss-Sitzung. Im Gremium habe es geheißen, die Untere Verkehrsbehörde des Landkreises Harburg würde aus Sicherheitsgründen Tempo 70 für die neue Straße anordnen. Da an der Straße kein Fuß- und Radweg geplant ist, wäre eine solche Regelung "nachvollziehbar und konsequent". Die Fördergelder des Landes gebe es aber nur bei Tempo 100. "Keiner weiß, wie der gordische Knoten zu durchschlagen ist", so Bartels.
Der einzig realisierbare und vernünftige Ausbau erscheint den Grünen eine von der Verwaltung vorgeschlagene Ausbauvariante ohne Beplankung. Sie würde nur etwa 291.000 Euro statt der ursprünglich vorgesehenen rund 1,7 Millionen Euro kosten. Die sanierte Route würde bis zu zehn Jahre halten und würde sowohl ihre bisherige Breite als auch den Alleecharakter behalten. Eine Geschwindigkeitsreduzierung und eventuelle Tonnagenbeschränkung wären möglich.
"Wenn wegen des zu erwartenden Kiesabbaus in Vierhöfen und dem damit verbundenen Schwerlastverkehr doch ein großer Ausbau zwingend notwendig werden sollte, kann die Straße aus unser Sicht nur mit einem Rad- und Fußweg sowie eventuell mit einem Reitweg gebaut werden", räumt Joachim Bartels ein. Ein Teil der Straße sei noch in einem guten Zustand, so dass vielleicht auch eine Teilerneuerung sinnvoll wäre. Die jetzige Deckschicht habe immerhin 35 Jahre gehalten. "Damit erkaufen wir uns Zeit, um die gesamte Maßnahme neu zu planen. Ich appelliere an die Vernunft des Samtgemeinderates, der am Montag, 25. März, um 20 Uhr im Toppenstedter Gasthaus Bleecken tagt, um doch noch eine für alle Verkehrsteilnehmer gute, sichere Lösung zu finden."
• "Es gibt keine Anordnung", bestreitet Samtgemeinde-Bürgermeister Wolfgang Krause auf WOCHENBLATT-Anfrage die Ausführungen von Joachim Bartels bezüglich einer Tempo-70-Regelung auf der Verbindungsstraße durch den Landkreis. "Die Untere Verkehrsbehörde hat lediglich gesagt, dass es eventuell sein könnte. Deshalb stehen wir mit dem Land und dem Landkreis dazu in Gesprächen", so Krause. "Zur Tempofrage gibt es keine Entscheidung des Landkreises, solange die konkreten Ausbaupläne nicht vorliegen", erklärt Kreissprecher Andres Wulfes gegenüber dem WOCHENBLATT. "Wenn die Pläne vorliegen, werden wir - auch unter Beteiligung der Polizei - die Tempofrage erörtern. Die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer ist uns dabei wichtig."
Redakteur:Christoph Ehlermann aus Salzhausen |
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