Kreispolitiker sollen "Heimat retten"
Knapp 100 Windkraft-Gegner aus Raum Salzhausen demonstrierten in Winsen
"Rettet unsere Heimat!" lautete der Appell, den knapp 100 Bürger aus der Samtgemeinde Salzhausen und Umgebung bei einer von Regen begleiteten Demonstration am vergangenen Samstag in Winsen an die Kreistagsabgeordneten des Landkreises Harburg richteten, die bei der Kreistagssitzung am 17. Dezember unter anderem auch über die Windkraft-Zukunft der Samtgemeinde Salzhausen entscheiden.
Im Zuge der zweiten Änderung des Regionalen Raumordnungsprogramms 2025 wird nach der Planung des Landkreises die Samtgemeinde nach Ansicht vieler Bürger "unverhältnismäßig hoch" mit Windpotenzialflächen belastet. Dort wäre dann der Bau von bis zu 100 Windkraftanlagen möglich. "Mit 1.351 Hektar Potenzialfläche für Windenergie und damit über neun Prozent ihrer gesamten Fläche soll die Samtgemeinde Salzhausen fast 40 Prozent der Potenzialflächen auf Kreisebene alleine stemmen", erklärte Hilke Beer, die gemeinsam mit der Bürgerinitiative Toppenstedt an der Demo teilnahm.
Ein großes zusammenhängendes Landschaftsschutz- und Naherholungsgebiet mit mehr als 1.000 Hektar Wald entlang der Dörfer Garstedt, Toppenstedt, Garlstorf und Salzhausen würde - so die Gegner der Windkraft-Planungen - unwiederbringlich zerstört werden. "Der Ort Toppenstedt würde beidseitig umzingelt werden mit bis zu 60 Windkraftanlagen, Splittersiedlungen sind einer Abstandsregelung von 425 Metern ausgesetzt. Beides einfach unzumutbar!"
"Wir brauchen die Energiewende, aber sie sollte im Einklang mit Mensch und Natur stehen. Das ist hier in keiner Weise gegeben", beklagten die Demonstranten. Daher appellieren sie dringend an die Kreistagsabgeordneten als gewählte Volksvertreter, die vorgelegten Pläne zur Steuerung der Windpotenzialflächen in der Samtgemeinde Salzhausen abzulehnen. "Sicher ist, dass mit einer Zustimmung am 17. Dezember 'Tür und Tor' geöffnet werden und es historisch im Kreistag noch nie eine Entscheidung gab, die so flächenübergreifend und nachwirkend den Weg frei machte für einen dreidimensionalen Eingriff in unsere Landschaft - einhergehend mit einer massiven Zerstörung von Natur, Umwelt und unseres Lebensraumes."
Die Teilnehmer der Demonstration verliehen schließlich einmütig ihrer Hoffnung Ausdruck, dass "Politik und Verwaltung diese ungerechte Flächenverteilung, verbunden mit allen negativen Folgen, nicht zuletzt einer kalten Enteignung der Hausbesitzer, nicht umsetzen." Darüber hinaus stellten sie klar: "Die Samtgemeinde Salzhausen ist nicht das Schmuddelkind des Landkreises Harburg!"
Redakteur:Christoph Ehlermann aus Salzhausen |
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