Winsen
Kommt jetzt der Radschnellweg?
Das Radverkehrskonzept für Alltagsradwege von 2020 empfiehlt den Ausbau der Vorrangroute "WL 1" von Rottorf bis nach Gehrden entlang der K87, der ehemaligen B4. Eine entsprechende Vorplanung wurde im März 2022 vorgestellt. Die Planung sah vor, den Radweg über rund acht Kilometer entlang der Kreisstraße und Lüneburger Straße (Gemeindestraße) von der Landkreisgrenze bei Rottorf bis zur Kreuzung Bahnhofstraße in Winsen auszubauen. Später könnte die Route bei Bedarf bis Gehrden verlängert werden.
Jetzt will die Stadt das Projekt weiter in Angriff nehmen. Allerdings will sie das rund 10,5 Millionen Euro teure Projekt nicht alleine stemmen und versucht deshalb nicht nur Fördergelder zu generieren, sondern auch andere Kostenträger mit ins Boot zu holen. Die Förderquote beträgt bis zu 75 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten. Es werden allerdings nur die radverkehrsbezogenen Maßnahmen gefördert. Nicht förderfähig sind z.B. Gehwege, Bushaltestellen, Planungsleistungen (größtenteils) und Grunderwerb.
Für den Ausbau des Radweges wurde bereits eine Projektskizze zum Förderaufruf „Klimaschutz durch Radverkehr“ beim Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit eingereicht. Im Mai 2023 wurde der Stadt eine positive Bewertung der Projektskizze unter Einhaltung bestimmter Auflagen (z.B. Erhöhung der Radabstellanlagen; Überarbeitung der Ermittlung zur Treibhausgasminderung) mitgeteilt. Die Einreichung des endgültigen Förderantrages muss nun bis zum 30. April erfolgen.
Für die Durchführung des Vorhabens will die Stadt eine Vereinbarung mit dem Landkreis Harburg über die Zusammenarbeit (Kooperationsvereinbarung) abzuschließen. Hierzu befinde man sich momentan in der Abstimmung mit dem Landkreis, heißt es aus dem Rathaus. Dieser habe zwischenzeitlich mitgeteilt, den Grundsatzbeschluss zum weiteren Vorgehen in seine Gremien zu geben.
Der Kostenanteil für den städtischen Straßenabschnitt (Lüneburger Straße vom Kreisel Osttangente bis Bahnhofstraße) wurde auf Grundlage der Kosteneinschätzung auf insgesamt ca. drei Millionen Euro geschätzt. Die Fördermittel darauf belaufen sich nach bisheriger Schätzung aus den oben genannten Gründen auf ca. eine Million Euro, also rund ein Drittel der Gesamtkosten.
Der überwiegende Teil der Strecke liegt in der Trägerschaft des Landkreises Harburg. Deswegen wird angestrebt, dass von dort zunächst eine grundsätzliche Aussage erfolgt, ob das Projekt über dieses Förderprogramm weiter vorangetrieben werden soll. Auch erwartet der Fördermittelgeber eine Aussage darüber, wer die Projektplanung federführend vorantreibt. "Es liegt wegen der überwiegenden Zuständigkeit als Straßenbaulastträger nahe, dass diese Aufgabe beim Landkreis verortet werden sollte", sagt Winsens Pressesprecher Theodor Peters.
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