"Kosten von bis zu 8,1 Millionen Euro": Salzhäuser Verwaltungschef stellt Pläne für Renovierung und teilweisen Neubau der Grundschule vor
"Größtes Vorhaben seit 20 Jahren" ce. Salzhausen. "Wenn es umgesetzt wird, wird es das finanziell größte Projekt der letzten 15 bis 20 Jahren für die Samtgemeinde Salzhausen.": Das erklärte Verwaltungschef Wolfgang Krause, als er auf der jüngsten Sitzung des Samtgemeinderates erste Entwürfe für eine Renovierung und den teilweisen Neubau der Grundschule am Paaschberg in Salzhausen vorstellte. Die Kosten für das Vorhaben, für das voraussichtlich 2020 der erste Spatenstich erfolgen könnte, bezifferte er mit bis zu 8,1 Millionen Euro.
"Wir brauchen für die Schule eine Raumkonzeption, die heutigen pädagoischen Bedürfnissen entspricht. Der jetzige Zustand ist auf Dauer nicht haltbar", betonte Krause. "Das Gebäude ist auch deshalb renovierungsbedürftig, weil dem Inklusionsgesetz, der Barrierefreiheit und der Migrationsthematik Rechnung getragen werden muss", begründete er die angedachte Maßnahme. Seit gut anderthalb Jahren berate die Samtgemeindevewaltung gemeinsam mit Planern, der Leitung der Schule und deren Kollegium über ein zukunftstaugliches Konzept.
"Bei der geplanten Renovierung und dem teilweisen Neubau der Salzhäuser Grundschule am Paaschberg soll diese möglichst um ein Grundstück, das der Gemeinde gehört, erweitert werden." Das kündigte Samtgemeinde-Bürgermeister Wolfgang Krause, der zugleich Salzhausens Gemeindedirektor ist, auf der jüngsten Sitzung des Samtgemeinderates an.
Der Neubau soll nach derzeitigen Planungen laut Krause 1.650 Quadratmeter umfassen und unter anderem als Lernpark mit Gruppenräumen und Differenzierungsräumen gestaltet werden, um den Begabungen und pädagogischen Bedürfnissen der Schüler individuell gerecht zu werden.
Zwischen dem Neubau und dem 2001 eingeweihten Anbau, in dem sich auch die Turnhalle befindet und der zum Teil renoviert werden soll, ist ein überdachter Übergang vorgesehen. "Durch die Überdachung kann auch die Freilicht-Arena in die Planungen integriert werden", erörterte Wolfgang Krause. Der an den Anbau anschließende, in den 1960er Jahren errichtete und heute unter anderem die Aula beherbergende Trakt solle abgerissen werden und einer Mensa weichen. Bestehen bleiben und weiter genutzt werden könne schließlich aufgrund der damals wie heute guten Bausubstanz der Grundschul-Altbau, der 1950 eingeweiht wurde. Die Kosten für die angedachten Maßnahmen bezifferte Krause mit rund 8,1 Millionen Euro. Würde man auf die Mensa verzichten, würden Neubau und die damit verbundene Umgestaltung des Außengeländes die Samtgemeinde immer noch etwa fünf Millionen Euro kosten. "Umgesetzt werden könnte das Vorhaben etwa im Jahr 2020, vorher muss darüber jedoch eingehend beraten werden", so der Verwaltungschef. Er betonte, dass ein Neubau der Salzhäuser Grundschule nicht die Schließung der Außenstelle in Eyendorf bedeuten müsse.
"Ganzheitskonzept bei Planungen berücksichtigen"
"Bei den Planungen sollte man das vielerorts bereits praktizierte Ganztagskonzept im Auge behalten", empfahl Samtgemeinde-Ratsfrau Christiane Oertzen (CDU) und sprach sich daher für den Schulneubau inklusive Mensa aus. UWG-Mann Michael Albers befürchtete, dass die Umsetzung des Vorhabens die Samtgemeinde "massiv in die Verschuldung treiben" würde. Für die Planung des Projektes mit ausschlaggebende Vorgaben wie das Inklusionsgesetz oder die Forderung von Barrierefreiheit auch in Schulbauten seien - so Albers - Entscheidungen von Bund und Land gewesen. "Es ist aber leider fraglich, ob die Samtgemeinde bei der entsprechenden Realisierung des Vorhabens finanziell auch 'von oben' unterstützt wird", gab Albers zu bedenken.
- KOMMENTAR: "Kosten immer im Auge behalten"
Die Salzhäuser Grundschule wurde 1950 für 40.000 Mark gebaut. "Ein Jahr nach der Währungsreform war das eine gewaltige Summe", erinnerte sich der inzwischen verstorbene Ex-Schulrektor Rolf Langlotz einmal. "Gewaltig" ist auch die Summe von bis zu 8,1 Millionen Euro, die die Samtgemeinde Salzhausen für das neue Schulprojekt berappen muss. Das Vorhaben darf gerade in Zeiten knapper Kassen nicht um jeden Preis umgesetzt werden. Alle Beteiligten - insbesondere die verantwortlichen Kommunalpolitiker - müssen die Kosten im Auge behalten, um immense Schulden zu vermeiden. Und auch Bund und Land, die mit ihren Gesetzen der Samtgemeinde das Bauprojekt ja quasi "eingebrockt" haben, dürfen sich nicht aus der finanziellen Verantwortung stehlen. Nur so zahlt am Ende niemand drauf.
Christoph Ehlermann
Redakteur:Christoph Ehlermann aus Salzhausen |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.