Landkreis schützt sich vor Hacker-Angriffe
Externe E-Mails mit DOC- und XLS-Anhängen werden geblockt / Bürger und Partner der Kreisverwaltung können für eine schnelle Kommunikation alternative Dateiformate nutzen
(mum). Die Kreisverwaltung reagiert auf die seit Herbst 2015 ansteigende Bedrohung von IT-Systemen durch so genannte Ransomware, also Erpressungs- oder Kryptotrojaner. Medien und IT-Sicherheitsexperten wie das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) warnen vor immer häufiger auftretenden Fällen von Schutzgeldforderungen im Internet. Aktuell treiben insbesondere die Schädlinge TeslaCrypt 4, Surprise und Petya ihr Unwesen im World Wide Web und legen mittlerweile teilweise komplette Rechner lahm. Um die IT-Systeme der Kreisverwaltung vor derartigen Cyberbedrohungen zu schützen, blockt der Landkreis Harburg externe E-Mails mit DOC- und XLS-Anhängen.
Mails, die solche Dateiformate enthalten, werden für 48 Stunden in Quarantäne geschoben und von den IT-Sicherheitssystemen des Landkreises umfangreich geprüft. Jeder Absender erhält automatisch per Mail die Information, dass seine Mail geblockt wurde und sich die Zustellung um 48 Stunden verzögert. Dennis Lidzba, Leiter des Betriebs Informationsverarbeitung der Kreisverwaltung: "Um Bürgern sowie Partnern der Kreisverwaltung zeitliche Verzögerungen zu ersparen und aus Sicherheitsgründen empfehlen wir für die digitale Kommunikation mit dem Landkreis auf die Dateiformate RTF (statt DOC) und ODS (statt XLS) zurückzugreifen. Falls keine wiederbeschreibbaren Dateien notwendig sind, bietet sich außerdem das Format PDF an."
Hintergrund: Ransomware beziehungsweise Kryptotrojaner werden über E-Mail-Anhänge oder infizierte Webseiten auf private, kommunale oder gewerbliche Computersysteme geschleust, infizieren diese und verschlüsseln dort gespeicherte Daten meist dauerhaft. Regelmäßig angelegte Daten- und System-Backups sind im Falle einer Infektion durch einen Verschlüsselungs-Trojaner (Ransomware) oft die einzige Möglichkeit, die betroffenen Dateien und Systeme wiederherzustellen und größeren Schaden zu vermeiden. Viele Nutzer entscheiden sich in der Hoffnung, wieder an die Daten zu gelangen, dafür, das geforderte Lösegeld zu bezahlen. Das BSI rät davon jedoch ab.
Redakteur:Sascha Mummenhoff aus Jesteburg |
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