Winsen
Landtagsvizepräsident Jens Nacke (CDU) im Dialog mit dem zehnten Jahrgang der Eckermann-Realschule
Warum ist die repräsentative Demokratie dem Anschein nach behäbig und kompliziert? Was erwarten junge Menschen von der Demokratie? Wie arbeitet eigentlich ein Landtagspräsidium und welche Aufgaben und Pflichten nimmt dieses wahr? Und: Wie könnte aus dessen Sicht das demokratische Entscheiden verbessert werden? Im Rahmen des neuen „Klasse Landtag“-Formates „Präsidium bei Euch“ des Niedersächsischen Landtages standen unter anderem genau diese Fragen im Zentrum einer 90-minütigen Gesprächsrunde der Schülerinnen und Schüler des zehnten Jahrgangs der Johann-Peter-Eckermann-Realschule mit dem Landtagsvizepräsidenten Jens Nacke (CDU).
Hinter den Kulissen: Einblick in die Arbeit des Landtagspräsidiums
Moderiert wurde die Veranstaltung von den beiden neu gewählten Schülersprechern Lotta Strehle und Adam Gulaj, die dem zehnten Jahrgang angehören und sich freuten, in einen Diskurs über Landespolitik und die Arbeit im Hohen Haus am Leineschloss in Hannover zu kommen. „Eine wichtige Botschaft aus dem Landtag ist bei uns angekommen“, so der 16-jährige Adam Gulaj, „sichtbar zu machen, dass unsere Belange ressortübergreifend im Blick bleiben.“ Neben politischen Fragerunden zu Themenfeldern der Mobilität, Umwelt und dem zunehmenden Einfluss von künstlicher Intelligenz, ging es den Jugendlichen auch darum, einen Blick hinter die Kulissen werfen zu können und ein Gefühl für den Arbeitsalltag eines Präsidiumsmitgliedes und Abgeordneten zu bekommen.
Politische Bildung an Schulen: Eine Notwendigkeit!
Schulleiter Andreas Neises freute sich sehr über die Zusage aus Hannover für seine Zehntklässlerinnen und Zehntklässler. „Demokratie braucht engagierte Demokratinnen und Demokraten und muss von jeder Generation neu gelernt werden“, so Neises. „Mit einer Wochenstunde Politik im Lehrplan ist dies angesichts zentraler gesellschaftlicher Herausforderungen wie zunehmendem Extremismus und Populismus, insbesondere Rechtspopulismus, der damit zusammenhängenden Verschärfung des politischen Diskurses und der Diskriminierung von Menschen mit Migrationshintergrund sowie einer auch bei jungen Menschen ausgeprägten Skepsis gegenüber politischen Institutionen und Prozessen kaum zu schaffen.“
Im Gespräch ging es auch um den Einfluss von künstlicher Intelligenz, die sowohl Fluch als auch Segen darstellt und, da waren sich alle Beteiligten einig, unsere Gesellschaft nachhaltig verändern und beeinflussen wird. Allerdings liege es (noch) in unserer Hand, in welche Richtung der Weg führt.
Das Engagement der Jugend: Schlüssel für positive Veränderungen
Daher warb Landtagsvizepräsident Nacke auch für analoge Formen der öffentlichen Meinungsäußerung und politischen Beteiligung, wie beispielsweise die Mitarbeit in sozialen Bewegungen, die Teilnahme an Demonstrationen, Unterschriftensammlungen und Petitionen oder andere Protestformen. „Meiner Erfahrung zufolge haben viele, die in der Politik aktiv sind, als Jugendliche erfahren, dass sie etwas bewegen und wirksam verändern können“, so Nacke. „Dazu wollen wir als Landtagspräsidium parteiübergreifend ermuntern und uns gleichzeitig den Fragen junger Menschen stellen. Er selbst habe sich schon früh als Jugendlicher vor Ort in seiner Heimat politisch engagiert. Oft beschäftigen sich junge Menschen mit den globalen Menschheitsfragen wie Frieden und Hunger, so Nacke. Aus seiner Sicht könne es zugleich besonders motivierend und erfüllend sein, konkret bei sich vor Ort etwas verändern zu können. Daher freue er sich über das neue Format „Präsidium bei Euch“, bei dem der direkte Austausch mit Jugendlichen in ganz Niedersachsen und die parlamentarische Demokratie im Vordergrund stehen.
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