Noch immer sind Frauen in der Politik unterrepräsentiert – nur gut jedes dritte kommunale Mandat wird von einer Frau ausgefüllt. Das soll sich zur Kommunalwahl 2026 ändern, meint Andrea Schrag, Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Harburg. Zusammen mit ihren Kolleginnen in den Kommunen beteiligt sie sich am Mentoring-Programm unter dem Titel „Frau.Macht.Demokratie“, das das Niedersächsische Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung startet, um mehr Frauen für politische Ämter zu gewinnen. Ziel des Programms ist es, den Frauenanteil in der Kommunalpolitik zu erhöhen und zukünftigen Mandatsträgerinnen den Einstieg in die politische Arbeit zu erleichtern. Zudem soll das Thema Gleichstellung stärker in den Fokus der Parteien und der kommunalpolitischen Arbeit rücken.

Lebendige Demokratie lebt von Engagement

„Wir möchten Frauen motivieren, sich auch politisch einzumischen. Eine lebendige Demokratie lebt vom Engagement und ist dann am stärksten, wenn viele mitgestalten“, betont Andrea Schrag. „Frauen sind bereits vielfältig engagiert, doch gerade in der Politik haben wir Nachholbedarf. Dabei können Frauen mit ihren Erfahrungen und Perspektiven wichtige Impulse und neue Ideen einbringen“, ergänzen die Gleichstellungsbeauftragten. „Ein höherer Frauenanteil in Parteien und Parlamenten kann zudem die Debatten- und Entscheidungskultur positiv voranbringen“, sagt Andrea Schrag.

Unterstützt wird das Programm von Landrat Rainer Rempe. „Ich würde mir wünschen, dass sich mehr Frauen in der Politik engagieren und damit der Frauenanteil erheblich erhöht wird“, sagt er. „Engagement gerade auch in der Kommunalpolitik ist das Fundament für eine funktionierende Demokratie.“

Neueinsteigerinnen begleiten erfahrene Politikerinnen

Im Rahmen des Mentoring-Programms werden Neueinsteigerinnen ein Jahr lang von erfahrenen Kommunalpolitikerinnen und -politikern begleitet. Diese Mentorinnen und Mentoren bieten wertvolle Einblicke in ihre tägliche Arbeit, teilen ihre Erfahrungen und unterstützen die Mentees bei ihrem Weg zur Kandidatur. Ergänzt wird das Programm durch diverse Rahmenveranstaltungen, organisiert von der Vernetzungsstelle für Gleichberechtigung e.V. in Hannover und den Gleichstellungsbeauftragten im Landkreis Harburg. Diese Veranstaltungen vor Ort sind aber bewusst nicht nur für die Mentees gedacht, dort sind alle interessierten Frauen willkommen.

Mentees lernen den politischen Alltag und die Arbeit in den Gremien kennen und erhalten Zugang zu wichtigen Netzwerken. Das Mentoring-Programm läuft über ein Jahr und endet im Frühjahr 2026 mit einer Abschlussveranstaltung in Hannover. Dann ist genügend Zeit um die Kandidatur der Teilnehmerinnen für die Kommunalwahl 2026 vorzubereiten.

Wer kann sich bewerben?

Das Programm richtet sich an Frauen, die das politische Geschäft kennenlernen wollen, und an bereits aktive Mitglieder in der Kommunalpolitik, die ihre Erfahrungen weitergeben möchten. Es bietet die ideale Gelegenheit, sich auf ein politisches Amt vorzubereiten und die Zukunft der eigenen Kommune aktiv mitzugestalten.

Was erwartet die Teilnehmerinnen?

Im Tandemmodell werden sie individuell von erfahrenen Mentorinnen und Mentoren aus der Kommunalpolitik begleitet. Sie erhalten praxisnahe Einblicke in den politischen Alltag und werden beim Aufbau eines starken Netzwerks unterstützt. Monatlich stattfindende Workshops und Stammtische bieten zusätzlich Gelegenheit zum Austausch und zur Vernetzung mit anderen Teilnehmerinnen.

Wie und bis wann sind Bewerbungen möglich?

Frauen, die sich als Mentees bewerben möchten, und Mentorinnen und Mentoren, die ihr Wissen weitergeben möchten, haben bis Ende November 2024 die Möglichkeit, sich unter www.landkreis-harburg.de/frau.macht.demokratie oder direkt über www.Frau-Macht-Demokratie.de anzumelden.
Für Rückfragen steht Andrea Schrag, Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Harburg, zur Verfügung unter Telefon: 04171 – 693 117, E-Mail: a.schrag@lkharburg.de.

Die Auftaktveranstaltung des Programms findet am 24. Januar 2025 in Hannover statt.