Reaktivierung von Bahnstrecken?
thl. Hannover. Profilierungssucht oder Langeweile? Das Niedersächsische Verkehrsministerium hat jetzt eine Mitteilung herausgegeben, nach der Minister Olaf Lies (SPD) die Reaktivierung alter Bahnstrecken prüfen lässt. Ziel soll die Verbesserung des Schienenpersonennahverkehrs sein.
In einer ersten Phase sollen laut Ministerium 58 Trassen überprüft werden. In den Landkreisen Harburg und Stade sind davon betroffen die Strecken: Winsen-Süd - Hützel; Winsen-Süd - Niedermarschacht; Maschen - Buchholz; Harsefeld - Hollenstedt; Wilstedt - Zeven - Tostedt; Hesedorf - Stade. Laut Ministerium soll es ein transparentes Verfahren geben, in dem am Ende sechs bis acht Strecken übrig bleiben, die von einem externen Gutachter noch einmal unter die Lupe genommen werden. Bis zum Spätherbst 2014 will Olaf Lies dann endgültig entscheiden, welche Bahnstrecken reaktiviert werden.
Insider vermuten, dass der Plan wie eine Seifenblase platzen wird. Denn viele der 58 Trassen sind schon in den 70er und 80er Jahren mangels Wirtschaftlichkeit stillgelegt worden. Auf einigen Strecken wurden Busverkehre eingerichtet, die sich bis heute nicht rechnen. "Minister Lies sollte lieber mal überlegen, ob er die alten Schienenstrecken nicht als Radwege ausbauen lässt", so ein Oppositionspolitiker aus Hannover. "Damit würde er den Bürgern eher einen Gefallen tun."
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