Salzhäuser Grüne kritisieren Ratsbeschluss gegen Verbot von Glyphosat-Einsatz
ce. Salzhausen. Das aufgrund seiner Auswirkungen auf die Umwelt umstrittene Unkraut-Bekämpfungsmittel Glyphosat darf auf den Flächen der Gemeinde Salzhausen und der kommunalen Dr. Gerhard-Denckmann-Stiftung zweimal pro Jahr eingesetzt werden. Das entschied der Rat in seiner jüngsten Sitzung und will den Beschluss auch in den neuen Pachtverträgen festsetzen lassen. Ein generelles Verbot von Glyphosat und anderen Pestiziden auf regionalen Arealen, das die Grünen-Fraktion gefordert hatte, lehnte der Rat ab.
"Diese Entscheidung wird von uns bedauert, zumal die Denkmann-Stiftung den besonderen Schutz von Flora und Fauna in ihrer Satzung trägt", erklärten die Grünen Kathrin Jordan und Hans-Joachim Abegg in einer Pressemitteilung. Selbst bei der Europäischen Union (EU) gebe es eine zunehmend kritische Haltung zum Glyphosateinsatz. "So verdichteten sich Anhaltspunkte auf manipulierte Studien von der Herstellerfirma Monsanto, die Hinweise auf schädigende Wirkungen ihres Pestizids zurückgehalten und Studien beeinflusst haben soll", so Kathrin Jordan.
Frankreich und Italien hätten sich bereits für ein Verbot entschieden, weil aus ihrer Sicht die starken Umweltschäden und der Artenrückgang der vergangenen 20 Jahre hauptsächlich auf den Glyphosateinsatz zurückzuführen sei. Die größte bayerische Molkerei habe "aus Frust über die Untätigkeit der deutschen Politik" für ihre Milchlieferanten das Verbot von Glyphosat im Futteranbau vorgeschrieben.
In der EU läuft laut den Grünen die Genehmigung für die Glyphosatanwendung im Dezember aus. Es sei geplant einen Entwurf zur Abstimmung zu bringen, in dem Glyphosat nur noch für weitere drei bis fünf Jahre zugelassen werden soll. Kalifornien habe im Juli Glyphosat für krebserregend erklärt, was Klagemöglichkeiten "die Tür öffnet".
"Wir hoffen, dass die Fachleute auf europäischer und internationaler Ebene sich zügig darüber beraten, ob Glyphosat allgemein und damit auch in den Kommunen verboten werden soll, und zu einem akzeptablen Ergebnis kommen", erklärte Salzhausens Gemeindedirektor Wolfgang Krause gegenüber dem WOCHENBLATT.
Redakteur:Christoph Ehlermann aus Salzhausen |
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