Rettungsdienstliche Versorgung Landkreis Harburg
Seevetal soll in Meckelfeld weitere Rettungswache erhalten
Die rettungsdienstliche Versorgung im Landkreis Harburg stand auf der Tagesordnung in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Ordnung und Feuerschutz im Winsener Kreishaus. Dort stellte Gutachter Sebastian Schmitz als Vertreter der beauftragten Kölner Firma die Ergebnisse der Analyse zum Thema vor.
So ist unter anderem in der gesetzlichen Vorgabe festgelegt, dass innerhalb von 15 Minuten in 95 Prozent der Einsätze der Einsatzort des Rettungswagens erreicht werden soll. In den ersten sieben Monaten des Jahres zeigte sich, dass 90 Prozent der Einsatzorte innerhalb der Hilfsfrist lagen.
Das Gutachten zeigt laut Sebastian Schmitz auf, dass es gerade im nordöstlichen Teil von Seevetal rote Flecken gibt, in denen die geplanten Fahrtzeiten von 15 Minuten nicht zu schaffen seien. Daher sollte neben dem Rettungswagen-Standort in Lindhorst eine weitere feste Wache in Meckelfeld eingerichtet werden. Hier biete sich der geplante Standort der neuen Feuerwehr an. Ein Blick in die Zukunft zeige, dass auch im Bereich Buchholz durch die Entwicklungen ein Defizit entstehen könne. Laut Analyse würde dann ein Standort in Holm-Seppensen Sinn ergeben.
Weiter wurde deutlich, dass es für die Leitstellen eine Herausforderung sei, bei eingehenden Notrufen herauszufinden, ob es sich um wirkliche Notfälle oder um nicht so dringliche, hausärztlich behandelbare Fälle handele.
Die Analyse der bedarfsgerechten Vorhaltung von Rettungswagen in den Landkreis-Gebieten zeigte, dass die Bereiche Nenndorf und Tostedt rechnerisch ausreichend versorgt sind. In Buchholz werden 84 und in Winsen 52 Wochenstunden als Bereitschaftszeiten und damit mehr als benötigt vorgehalten. Dagegen fehlen in Elstorf 48 Stunden und in Hittfeld zusammen mit Lindhorst 61 Stunden. Am größten ist das Defizit jedoch mit 152 Stunden in der Elbmarsch. Hier regte der Gutachter an, wenn der in Eichholz stationierte Rettungswagen zum Einsatz ausrücke, bei Bedarf aus Winsen einen zweiten Wagen anzufordern. Ausschussmitglied Dr. Malte Jörn Krafft (Grüne) aus der Elbmarsch bat darum, zu klären, ob dies in der Praxis aus Winsen heraus leistbar wäre. Zudem wäre eine neue Prüfung für die Elbmarsch sinnvoll, wenn die Rettungswache wie geplant von Eichholz neben die Feuerwehr in Marschacht umgezogen sei. Mit Blick auf den Fachkräftemangel gab Krafft allerdings zu bedenken: "Rettungswagen alleine retten keine Menschen.“
Der Ausschuss empfahl einstimmig, die Verwaltung zu beauftragen, die im Gutachten dargestellten Struktur der Rettungswachen im Bereich Seevetal umzusetzen, mit dem Ziel, eine zusätzliche Rettungswache im Bereich Meckelfeld zu errichten.
Redakteur:Christoph Ehlermann aus Salzhausen |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.