"Sie hätten mal lieber densachlichen Diskurs suchen sollen"
Winsens Verwaltungsvize Christian Riech kontert der Kritik der ADFC-Kreisvorsitzenden Karin Sager
thl. Winsen. "Das ist völliger Irrsinn", titelte das WOCHENBLATT kürzlich und berichtete über einen offenen Brief, den die ADFC-Kreisvorsitzende Karin Sager aus Brackel an Winsens Bürgermeister André Wiese (CDU) geschickt hatte. Inhalt: Sager kritisierte eine nach ihrer Meinung "verkehrswidrige Furtmarkierung von der Bahnhofstraße über die Lüneburger Straße am Riedelseck in Richtung Bahnhof". Durch diese Markierung würden Radfahrer, so Sager, in zweierlei Hinsicht gefährdet: Zum einen würden Radler, die sich an die Straßenverkehrsordnung halten und auf der Fahrbahn weiterfahren, leicht von Autofahrern "übersehen", weil diese glauben, dass die Radler der falschen Markierung folgen müssten. "Oder Radfahrer folgen der Markierung und würden bei einem Unfall haften, denn auf dem Gehweg ist Radfahren verboten", so die ADFC-Vorsitzende.
"Beide Behauptungen sind falsch, das Gegenteil ist zutreffend", erklärt jetzt Verwaltungsvize Christian Riech in dem Antwortschreiben der Stadt. Bei dem angeblichen Fußweg handele es sich um eine Radverkehrsanlage ohne Benutzungspflicht. Hinzu komme, dass die Furtmarkierung zur Sicherheit der Radfahrer sogar im Leitfaden der Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr empfohlen sei. "Diese Verkehrsführung ist auch äußerst sinnvoll", so Riech weiter. "Wir haben an der Stelle keine Radunfälle zu verzeichnen. Die Radfahrer befinden sich an der Ampel auf der Straße, haben einen zeitlichen Vorrang bei der Grün-Freigabe und werden dann auf den nicht-benutzungspflichtigen Radweg geführt." Ein Fahren auf der Straße sei zwar erlaubt, werde jedoch von den Radlern nicht angenommen, da die Fahrbahnen an der Stelle durch die Abbiegespuren sehr eng werden würden.
Und dann kann sich Riech einen Seitenhieb in Richtung Karin Sager nicht verkneifen: "Ihre Mutmaßung, es fehle hier für die Sicherheit des Radverkehrs an Geld, ist nicht zutreffend. Aber Sie haben ja auch nicht nachgefragt. Dabei hätte sich der fachliche Diskurs eher gelohnt, als die effektvolle Darstellung einer mit Unrichtigkeiten gespickten Pressemeldung." Er empfehle dem ADFC-Kreisverband, zum konstruktiven Dialog zu finden. Die Stadt sei dazu jederzeit bereit.
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