Winsen
Stadt interessiert Vandalismus an Grundschule in Winsen nicht
thl. Winsen. Dass die Grundschule am Borsteler Grund durch ihre abgelegene Lage als "Party-Paradies" für Jugendliche gilt, ist hinlänglich bekannt. Berge von wild entsorgtem Müll zeugen beinahe jeden Morgen von den nächtlichen Eskapaden. Doch mittlerweile reicht einigen "Party-Jüngern" das Hinterlassen des Abfalls nicht mehr aus. In der Nacht zum 22. Januar wurde in die Schule eingebrochen. Die Täter stiegen über ein Vordach durch ein Fenster ins Gebäude ein und verursachten darin erheblichen Sachschaden (das WOCHENBLATT berichtete). Doch dabei blieb es nicht. Anfang vergangener Woche wurden mehrere Scheiben der dortigen Sporthalle eingeschlagen.
Der erste Einbruch war auch Thema im Schulausschuss der Stadt. "Es wurden Wände und Fußböden mit Farbstiften beschmiert, Klassenräume verwüstet, Computer und Möbel zerstört. Und im Lehrerzimmer wurde Honig ausgekippt und großflächig verschmiert", berichtete Schulleiterin Ina Rieckmann in der Sitzung. Pikant: Die Tat wurde am Samstagmorgen entdeckt, doch die Schulleiterin blieb auf sich allein gestellt. "Bei der Stadt fühlte sich niemand dafür zuständig, um die Schäden zu beseitigen", sagte sie. Glücklicherweise habe sie jemanden von der Reinigungsfirma erreicht, die dann Personal schickte und mit Rieckmann wieder Ordnung schaffte. "Ich habe schon mehrfach auf den Vandalismus bei uns am Gebäude und auf dem Gelände hingewiesen", klagte Rieckmann. "Das interessiert bei der Stadt aber niemanden."
Ebenfalls pikant: Bürgermeister André Wiese (CDU), der an der Sitzung teilnahm, nahm die Vorwürfe regungslos hin und äußerte sich nicht einmal dazu. "Nicht einmal eine Entschuldigung brachte er heraus", waren Sitzungsbesucher schockiert.
Ratsfrau Margot Schäfer (Grüne), ehemalige Leiterin der Grundschule am Borsteler Grund, warf der Stadt vor, dass sie mit der Auflösung der Hausmeister-Wohnungen an den Schulen einen Nährboden für Vandalismus geschaffen habe.
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