Stadt Winsen bekommt Jugendrat

Enttäuscht von der
Entscheidung: Jan Eggers
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    Entscheidung: Jan Eggers
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Ideengeber Jan Eggers hält aber die Entscheidung, wie das Gremium aufgebaut werden soll, für falsch

thl. Winsen. Die Stadt Winsen erhält einen rotierenden Jugendrat. Dies hat der zuständige Fachausschuss jetzt in seiner Sitzung einstimmig dem Stadtrat empfohlen. Der Jugendrat hat unter dem Motto "Der Weg ist das Ziel" sieben Beteiligungsmodule, an denen sich mindestens 200 Jugendliche beteiligen können. Er hat eine Laufzeit von zwei Jahren.
Grundinitiator des Gremiums war Jan Eggers (22; das WOCHENBLATT berichtete). Er kritisierte im Ausschuss die Arbeitsgruppe für mehr Jugendbeteiligung in Winsen: "Es wurde über die Jugendlichen gesprochen statt mit ihnen." Der Arbeitsgruppe gehörten bis zu drei Vertreter jeder Fraktion, je zwei von der Eckermann-Realschule und von der BBS sowie Ulrike Tschirner, Ralf Macke und Susanne Möller von der Stadtverwaltung an.
"Keine unabhängige Jugendvertretung, wie zum Beispiel 'Fridays for Future', Kreisschülerrat oder Kreissportjugend, waren bei dem Arbeitskreis eingeladen oder beteiligt", merkte Eggers an. Außerdem gab er zu bedenken: "Selbst ich, der die Idee hatte, einen Jugendrat in Winsen zu gründen, um mehr Jugendbeteiligung sowie eine bessere Vernetzung zwischen den Jugendlichen zu ermöglichen, wurde zu dem Arbeitskreis weder eingeladen noch befragt."
Die Arbeitsgruppe hatte eine Umfrage an den Schulen durchgeführt. Hierfür wurden ca. 300 Schüler bezüglich des Konzeptes eines rotierenden Jugendrates befragt. "Die Meinung der Schüler zu diesem Konzept ist wichtig", erklärt Eggers, bemängelt aber auch: "Es wurden auch nicht alle Klassen befragt. An fünf weiterführenden Schulen in Winsen wurde keine Umfrage durchgeführt."
Wie das WOCHENBLATT berichtete, hatte Jan Eggers selbst eine Umfrage durchgeführt, bei der eine Mehrheit der Befragten einen Jugendrat mit gewählten Vertretern befürwortet. Letzteres sieht der rotierende Jugendrat nicht vor. Die Öffentlichkeitsarbeit des rotierenden Jugendrates macht die Stadtverwaltung, die auch gleichzeitig die Ansprechperson bezüglich des Gremiums ist. Und: Der rotierende Jugendrat sieht vor, dass kein festes Team im Fachausschuss sitzt. Stattdessen sollen einzelne Mitglieder aus den Themenfeldern zu den Sitzungen eingeladen werden. Ein Stimm- und Beratungsrecht haben sie jedoch nicht.
Im ersten Themenfahrplan sollen 100 zufällig ausgesuchte Jugendliche im Alter von zwölf bis 19 Jahren zu einem digitalen Workshop eingeladen werden. In kleinen Gruppen soll über die Lebensqualität der Jugendlichen in Winsen gesprochen werden. Im Zuge des zweiten Fahrplans werden die Ergebnisse der Kleingruppen präsentiert. Anschließend entscheiden Politik und Verwaltung die Positionierung der Themen anhand der Präsentationen der Gruppen.
Jan Eggers betont: "Viele dieser Phasen sind zu Erwachsenen-lastig – die Positionierung der Themenfelder entscheiden nicht die Jugendlichen, sondern Verwaltung und Politik." Er wünscht sich aber: „Trotz der falschen Entscheidung mit dem rotierenden Jugendrat hoffe ich, dass die Jugendlichen im Jugendrat besser bei den Themen einbezogen werden können sowie auch über die jugendpolitischen Themen befragt werden."

Redakteur:

Thomas Lipinski aus Winsen

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