Stadt Winsen will der Post jetzt doch ein Grundstück verkaufen
"Nach dem Rückzieher der Postbank kommt aus städtischer Sicht auch der - schon beschlossene, aber noch nicht vollzogene - Verkauf der städtischen Gewerbefläche in der Boschstraße an die Deutsche Post AG für die Errichtung und den Betrieb eines Verteilzentrums nicht mehr in Betracht." Das sagte Bürgermeister André Wiese (CDU) im Juni, nachdem die Postbank mitgeteilt hatte, dass sie ihre Filiale doch nicht im Südertor ansiedeln wolle.
Eigentlich klare Worte, doch jetzt macht das Stadtoberhaupt eine Rolle rückwärts. Im nicht-öffentlichen Verwaltungsausschuss, der am Donnerstag, 25. August, tagt, sollen die Politiker den Verkauf des rund 10.000 Quadratmeter großen Grundstücks an der Boschstraße an die Deutsche Post AG beschließen. Das Geschäft soll der Stadt rund 650.000 Euro in die Kasse spülen.
Doch warum dieser plötzliche Sinneswandel? Nach WOCHENBLATT-Informationen soll die Post der Stadt ein Konzept vorgelegt haben, wie sie künftig ihre Dienstleistungen sicherstellen will. Dafür will man sich offenbar einer Partnerfiliale bedienen, die neben Postdiensten auch z.B. Tabakwaren und Zeitschriften anbietet. Es soll auch bereits Gespräche mit dem Betreiber gegeben haben.
Ein weiterer Punkt: Weder Stadt noch Post wollen, dass das Verteilerzentrum aus Winsen abgezogen wird. Grund: Viele Mitarbeiter der Post sind in Winsen wohnhaft.
Lange überlegen kann die Politik übrigens nicht. Denn der Mietvertrag der Post an der Brahmsallee läuft Mitte nächsten Jahres aus und wird nicht mehr verlängert. Die Realisierung eines Verteilerzentrums dauert aber rund ein Jahr. Von daher ist Tempo geboten.
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