Kreisfachausschuss
Standortentscheidung für Atommüllendlager wohl erst 2074
Ein Sachstandsbericht zum Stand des Verfahrens der Suche nach einem Standort für hochradioaktive Abfälle ist zu hören in der Sitzung des Kreisausschusses für Kreislaufwirtschaft und zur Atommüllendlagersuche am Mittwoch, 20. November 2024, um 15 Uhr im Sitzungssaal im Kreishaus in Winsen (Gebäude B, Raum B-013), Schloßplatz 6. Weiterhin geht es um die neue Kalkulation der Abfallgebühren, das Abfallwirtschaftskonzept 2025 bis 2029, die 13 Sammlung und Verwertung von Altkleidern aus dem Landkreis Harburg sowie auf Antrag der Gruppe Grüne/Linke erneut um eine Umorganisation der Grünabfallannahme auf der Müllumschlaganlage in Nenndorf.
Das Verfahren zur Endlagersuche wird sich noch mehrere Jahre hinziehen. Gemäß einem Gutachten des Freiburger Öko-Instituts noch mehr als 40 Jahre länger als geplant. Unter idealen Bedingungen sei mit einer Standortentscheidung demnach frühestens im Jahr 2074 zu rechnen. Dass das Verfahren nicht wie geplant bis 2031 abgeschlossen werden könne, sei dem Bundesumweltministerium Medienberichten zufolge bekannt. Es solle ein Ort gefunden werden, der eine Million Jahre sicher ist, heißt es.
Die Mitarbeitenden der Stabsstelle Kreisentwicklung/Wirtschaftsförderung des Landkreises Harburg begleiten den Prozess von Beginn an, da der Landkreis mit vier Salzstöcken und einem großflächigen Tonsteingebiet im Verfahren vertreten ist. Im nächsten Verfahrensschritt ist mit einer Eingrenzung der Teilgebiete und der Auswahl mehrerer Standortregionen zu rechnen.
Zuletzt stand das Teilgebiet „Salzstock Bahlburg“ als Pilotregion für die Methodenentwicklung für steillagerndes Steinsalz im öffentlichen Fokus. Wie das WOCHENBLATT berichtete, wird der Salzstock Bahlburg nach Aussage der Bundesgesellschaft für Endlagersuche (BGE) nicht mehr als Pilotregion geführt und im weiteren Suchprozess wie alle anderen potentiellen Endlagerstandorte weiter geprüft.
Auf der Internetseite www.landkreis-harburg.de/endlagersuche informiert der Landkreis Harburg über den aktuellen Stand des Verfahrens und weist auch auf Veranstaltungstermine hin. Zudem wurde das fertiggestellte externe Gutachten zum Zwischenbericht Teilgebiete veröffentlicht.
Bei den Abfallgebühren wird die Grundgebühr von bisher 40 Euro pro Jahr beibehalten. Die Volumengebühr erhöht sich auf 3,55 Euro pro Liter des je Woche nutzbaren Abfallbehältervolumens. Die Gebühr für einen 60-Liter-Bioabfallbehälter beträgt 16,62 Euro pro Jahr, für einen 120-Liter-Bioabfallbehälter 33,24 Euro pro Jahr und für einen 240-Liter-Bioabfallbehälter 66,48 Euro pro Jahr.
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.