Streit um Kita-Anmeldezahlen in Winsen
Lange verweigerte die Stadt die Herausgabe der aktuellen Anmelde- und Wartelistenzahlen für die Kitas. Jetzt rückte sie in der Sitzung des zuständigen Fachausschusses endlich damit heraus, doch Zufriedenheit gab es trotzdem nicht.
Derzeit gebe es acht Krippenkinder und 29 Kinder für Elementargruppen auf der Warteliste, erklärte Andrea Rasche-Cammann von der Verwaltung. Dem gegenüber stünden acht freie Krippen- und 28 freie Elementarplätze. Problem: Es handele sich dabei ausschließlich um Halbtagsplätze, die aber nicht gefragt seien.
Janine Herzberger (Grüne) forderte umgehend eine Umwandlung der Halbtags- in Ganztagsplätze. Sie bekam von DRK-Kitaleiter Guido Trigo-Alves allerdings eine Absage: "Wenn wir zwei Halbtagsgruppen mit jeweils 25 Plätzen zu einer Ganztagsgruppe umwandeln, verlieren wir 25 Plätze."
Ein weiterer Streitpunkt waren die Integrationsplätze. Davon gibt es in den Kitas im Innenstadtbereich nämlich keine. Für die Grünen ein Skandal. "Wo sollen die Kinder denn hingehen?", fragte Dr. Erhard Schäfer. "Wir benötigen dringend mehr Integrationsplätze", forderte Herzberger und ergänzte: "Es kann doch keine Lösung sein, dem Kind zu sagen, dass es keinen Platz bekommt."
Sonja Ubländer (CDU) machte den Fachkräftemangel für die Situation verantwortlich. "Es bringt doch nichts, wenn wir Kitaplätze schaffen, die Träger aber kein Personal finden." Den Grund dafür brachte Trigo-Alves in Spiel: "Das ist ein knallhartes Geschäft. Die verschiedenen Träger werben sich gerade gegenseitig das Personal ab."
Dr. Schäfer griff Ubländers Worte auf: "Das Problem ist seit Jahren bekannt. Jetzt stellt sich sich die CDU hin und sagt, sie habe keine Lösung. Das kann es nicht sein." Fortsetzung folgt garantiert.
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