Tagesklinik in Innenstadt?
thl. Winsen. Die psychiatrische Klinik Lüneburg möchte in Winsen eine Außenstelle als Tagesklinik errichten. Entsprechende Pläne stellte Klinikchef Dr. Sebastian Stierl jetzt den Mitgliedern des Verwaltungsausschusses vor.
Als Standort habe sich die Klinik das alte Neukauf-Gebäude in der Innenstadt ausgeguckt, hieß es. Zunächst habe man zwar einen Standort am Krankenhaus favorisiert, allerdings seien die Synergyeffekte dort sehr gering, machte Dr. Stierl deutlich. Anders sehe es dagegen in der Innenstadt aus. Im Obergeschoss des Gebäudes, in dem sich der Netto-Markt befindet, hat die gemeinnützige Hilfsgesellschaft "HiPsy" bereits einige Wohneinheiten etabliert. Einige Fläche in dem Gebäude stehen aber noch leer. Zudem habe der Investor eine Möglichkeit zur Vergrößerung angeboten, so der Mediziner weiter. Durch eine Aufstockung des Gebäudes sollen weitere 350 Quadratmeter Platz geschaffen werden.
Nötig sei eine Tagesklinik, so Dr. Stierl, weil immer mehr Menschen Hilfe benötigen würden. Wurden z.B. im Jahr 2000 allein aus dem Landkreis Harburg noch rund 450 Menschen stationär aufgenommen, waren es im vergangenen Jahr schon über 1.100. Hinzu kamen knapp 250 teilstationäre Aufnahmen. Zwar betreibe man noch eine Tagesklinik in Buchholz, doch dort reiche die Kapazität nicht aus.
Die Politiker begrüßten grundsätzlich die Einrichtung einer psychiatrischen Tagesklinik in Winsen, wollen aber eine abschließende Entscheidung nur auf Grundlage einer detaillierten Standortprüfung treffen, die sowohl das Netto-Gebäude, andere innerstädtische Flächen sowie auch den Bereich des Krankenhauses in den Blick nimmt.
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