Umsetzung des Radwegekonzeptes lässt in Winsen auf sich warten

Luc Jan Hornstra (Grüne) hatte für die Anfrage verantwortlich gezeichnet | Foto: thl
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thl. Winsen. "Wann baut Winsen endlich bessere und sichere Radweg und setzt das 2010 erstellte Radentwicklungskonzept um?" Das wollten die Grünen und die SPD wissen und hatten für den zuständigen Bau- und Verkehrsausschuss eine entsprechende, gemeinsame Anfrage gestellt. Hintergrund: In dem Konzept wurden seinerzeit 114 Einzelmaßnahmen aufgeführt, deren Umsetzung sich auf etwa 2,8 Millionen Euro summieren sollte.
"In 2020 wurden dann durch den Stadtentwicklungsdienstleister Böregio in einem neuen Katalog 119 - zum Teil identische - Maßnahmen vorgestellt. Viele Einzelmaßnahmen aus dem ersten Konzept, außer überfällige Fahrbahn-Oberflächenverbesserungen, Markierungen und Verkehrsschilderberichtigungen, wurden bisher noch nicht umgesetzt. Böregio hatte mit einem weiterführenden Konzept für Alltagsradwege sogar eine gesamte Investitionssumme von 15 Mio. Euro berechnet", sagt Grünen-Ratsherr Luc Jan Hornstra, der für die Anfrage verantwortlich zeichnet. "Im Gegensatz zu notwendigen großen Investitionssummen werden im Winsener Haushalt bislang nur geringe und sogar Null-Beträge eingestellt für die Verbesserung des Radwegenetzes. Wenn in der Folge dann sogar die Umsetzung von kleineren Bauvorhaben nicht erfolgt, wird eine Modernisierung des Radwegenetzes nie gelingen."
Die Antworten der Stadt sind für die Grünen und die SPD ernüchternd. In den vergangenen fünf Jahren standen im Haushalt 936.000 Euro für die Umsetzung von Maßnahmen zur Verfügung. Ausgeben wurden aber nur 392.000 Euro. Von den acht Schwerpunktebereichen aus dem Paket "Winsen (Luhe) -
Stadt der kurzen Alltagsradwege - Konkretisierung und Umsetzung“, das nach dem zweiten Gutachten erstellt wurde, wurde seit der Vorstellung im Bau- und Verkehrsausschuss im März 21 lediglich der Ausbau der Wegeverbindung Brümmelkamp durchgeführt. "Alle weiteren Maßnahmen befinden sich in der Umsetzung, in verschiedenen Bearbeitungsstufen", heißt es in dem Antwortschreiben der Stadt. Und eine Änderung der Situation wird es offensichtlich so schnell nicht geben. Denn auf die Frage, welche Maßnahmen die Verwaltung ergreifen möchte, um mehr Punkte umzusetzen, heißt es kurz und knapp: "Personalmangel beheben, oder eine andere Priorisierung anstreben."

Redakteur:

Thomas Lipinski aus Winsen

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