Ist diese Million Euro richtig investiert?
Umstrittener Winsener Ratsbeschluss zur Ertüchtigung der Stadthalle
thl. Winsen. "Die Investition von knapp einer Million Euro für die Ertüchtigung der Stadthalle haben Vereine, Kulturschaffende und alle Ehrenamtlichen, die eine funktionsfähige Stadthalle für ihr Engagement benötigen, dringend verdient", schreibt CDU-Ratsfrau Dr. Cornell Babendererde auf ihrer Facebook-Seite. Weiter heißt es dort: "Richtig ist, dass wir seit vielen Jahren eine 'große' Lösung mit Hotelanlage umsetzen wollen - aber Hoteliers stehen gerade mal nicht Schlange. Deshalb ist es genau richtig, jetzt wenigstens den alten Parkettboden und die Abhangdecke zu erneuern und Wände und Türen neu zu streichen. Und für die zentrale Lüftungsanlage gibt es Fördergelder vom Bund. Freuen wir uns auf die nächste Veranstaltung. Und die Hotelanlage ist ja nicht vom Tisch."
Mit diesem Post fasst sie eine Diskussion aus dem Stadtrat zusammen, bei der es darum ging, außerplanmäßige Haushaltsmittel in Höhe von 970.000 Euro für Modernisierungsarbeiten in der Stadthalle zur Verfügung zu stellen. Nach einer langen Debatte ging die Entscheidung für die Bereitstellung der Mittel knapp aus. Denn 15 Ratsmitglieder stimmten dagegen.
Bernd Meyer (Gruppe Grüne/Linke) nannte die Stadthalle "ein Fass ohne Boden", dem man "neues Leben einhauchen" wolle. So ein Vorgehen sei nie abgesprochen worden. "Wir wollen doch etwas Neues gestalten", so Meyer.
Auch Benjamin Qualmann (SPD) fand keinen Gefallen an den Plänen. "2017 wurde mit großer Mehrheit beschlossen, die Halle zu ertüchtigen und ein Tagungshotel anzubauen. Passiert ist bis heute nichts."
Selbst Nino Ruschmeyer (FDP), der meist der CDU sehr nahe steht, brachte Kritik vor: "Hier sollen eine Million Euro Steuergelder ausgegeben werden und diese Sache ist nie öffentlich diskutiert worden. Nur im nicht-öffentlichen Verwaltungsausschuss. Das ist ein völlig falsches Vorgehen."
Redakteur:Christoph Ehlermann aus Salzhausen |
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