Virenfilter an Schulen: Landkreis Harburg zeigt sich skeptisch
(ts). Die Freien Wähler im Landkreis Harburg fordern, alle Klassenzimmer kreiseigener Schulen mit Virenfiltern auszurüsten. Ein entsprechender Antrag fand im Kreisschulausschuss keine Mehrheit. Abgelehnt haben die Fraktionen die Initiative zum Schutz vor Virusinfektionen aber auch nicht. Die Kreisschulpolitiker einigten sich auf den denkbar kleinsten Kompromiss: Vor einer Entscheidung soll die Kreisverwaltung die Erfahrungen anderer Schulträger mit dem Einsatz von Raumluftfiltern berichten.
Zu teuer, wissenschaftlich umstritten, störende Geräusche und eine nicht auszuschließende Brandgefahr - aus diesen Gründen halten die Kreisverwaltung, aber auch Politiker anderer Fraktionen und Schulvertreter den Einsatz von Luftfiltern in Klassenzimmern für keine gute Idee.
Etwa 4,9 Millionen Euro würde die Ausstattung der kreiseigenen Schulen mit Virenfiltern kosten, hieß es im Kreisschulausschuss. Jörn Petersen, Leiter der Gebäudewirtschaft in der Kreisverwaltung, äußerte zudem Bedenken, die Elektrik an einigen Schulgebäuden könnte unter der zusätzlichen enormen Last versagen. Nicole-Bracht Bendt (FDP) schlug vor, zumindest Schulneubauten in Zukunft mit Raumfiltern auszurüsten.
Aber selbst Schulleiter haben Zweifel an dem Einsatz von Luftfiltern in Klassenzimmern. Gudrun Voigt, Vertreterin der Schulleiter, verwies auf im Weg liegende Kabel, die Brandgefahr und die Betriebsgeräusche. "Die Anlagen sind für den schulischen Unterricht vermutlich nicht geeignet", sagte sie. Sie schlug einen Testbetrieb an einer Schule vor.
Landrat Reiner Rempe gab zu bedenken, dass keine Schule im Landkreis Zuschüsse für die Anschaffung von Luftfiltern beantragt habe. "Vieles spricht deutlich dagegen, dass wir über Lüftungsanlagen an Schulen nachdenken."
Die Freien Wähler dagegen sind von Luftfiltern überzeugt. "Wir werden auch in einem Jahr die Pandemie nicht in den Griff bekommen haben", warnt Angelika Gaertner (Freie Wähler).
Redakteur:Thomas Sulzyc aus Seevetal | |
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