Ausschuss für Kreislaufwirtschaft tagt in Winsen
Wertstoffannahmestelle Ardestorf beschäftigt Wirtschafts-Ausschuss

Die Treppenpodeste bei der Grünabfall-Annahme in Ardestorf wurden häufig als zu beschwerlich kritisiert | Foto: Handtke
  • Die Treppenpodeste bei der Grünabfall-Annahme in Ardestorf wurden häufig als zu beschwerlich kritisiert
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Die Annahme von Grünabfällen auf dem Gelände der Wertstoffannahmestelle (WAS) Ardestorf beschäftigt den Ausschuss für Kreislaufwirtschaft und zur Atommüll-Endlagersuche in seiner öffentlichen Sitzung am Mittwoch, 31. August, um 15 Uhr im Winsener Kreishaus (Schloßplatz 6, Gebäude B, Raum B-013). 
Im Zuge der Neueröffnung der WAS im Frühjahr 2021 hatten einige Bürger die Abgabe der Grünabfälle in Container kritisiert. Das Besteigen der Treppenpodeste mit den Grünabfallsäcken wurde, insbesondere von älteren Anlieferern und Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen, als sehr beschwerlich empfunden. Ähnliche Beschwerden über die WAS Hanstedt und den Kleinanlieferplatz der Müllumschlaganlage (MUA) Nenndorf, die über dieselbe Ausstattung verfügen, liegen laut der Kreisverwaltung nicht vor.
Um Abhilfe zu schaffen, ließ der Kreis inzwischen bei zwei Containern die Heckklappen öffnen, sodass sie von den Kunden über flache Rampen begangen werden können. Somit ist eine fast ebenerdige Befüllung mit Grünabfällen möglich. "Darüber hinaus steht das Annahmepersonal zur Unterstützung von Hilfebedürftigen bereit. Gegenüber der WAS Hanstedt und der MUA Nenndorf ist das schon heute eine Verbesserung der Annahmesituation", erklärt die Kreisverwaltung in der Vorlage zur anstehenden Ausschusssitzung.
Dennoch beschloss der Kreistag im vergangenen Jahr mehrheitlich, eine zentrale, ebenerdige Abladefläche für Grünabfälle in Ardestorf einzurichten. Die Kosten für Planung, Genehmigung und Umbau wurden mit zusätzlichen rund 237.400 Euro beziffert. Hinzu kommen zusätzliche Betriebskosten von geschätzten 16.000 Euro pro Jahr durch die arbeitstägliche Verladung der Grünabfälle. Durch die Notwendigkeit der Sickerwasseraufnahme und -ableitung bei ebenerdiger Grünabfallannahme und einer prognostizierten Steigerung der Annahmemenge in Ardestorf ist laut Landkreis eine gegenüber der Baugenehmigung aufwendigere Genehmigung nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz erforderlich.
Da inzwischen praktisch keine Beschwerden mehr über die Art der Grünabfallannahme bei der WAS Ardestorf eingehen, regt die Kreisverwaltung an, von einem Umbau vorerst abzusehen. Bislang seien Planungskosten von 7.570 Euro entstanden. Die Auswertung der Anlieferzahlen zeige, dass man sich mit durchschnittlich 220 Kunden pro Tag auch nach knapp einjähriger Betriebszeit noch unterhalb der Prognose von täglich 265 Anlieferern bewege. Rund 76 Prozent der Anlieferer brächten Grünschnitt, gefolgt von gemischten Siedlungsabfällen (neun), Wertstoffen (acht) und sonstigen Abfällen (E-Schrott, Bauschutt; sieben).
Die Entwicklung der Menge der Grünabfallanlieferungen aufgrund der Erhöhung der Freimenge auf einen Kubikmeter werde auf allen Anlagen in den nächsten ein bis zwei Jahren zu beobachten und zu bewerten sein.
- Weitere Themen in der Ausschuss-Sitzung: ein Sachstandsbericht zur Suche nach einem Endlager für hochradioaktive Abfälle sowie Anträge der Gruppe Grüne/Linke zur Abfallberatung und zur Agrarfoliensammlung.

Redakteur:

Christoph Ehlermann aus Salzhausen

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