Winsen: André Bock plant den Rückzug
CDU-Landtagsabgeordneter will nicht mehr für den Winsener Stadtrat kandidieren
thl. Winsen. Paukenschlag in der Winsener Politiklandschaft: Der CDU-Fraktionschef und Landtagsabgeordnete André Bock (47) will in Kürze seinen Fraktions- und Gruppenvorsitz im Stadtrat abgeben. Auch will er bei der Kommunalwahl im September nicht erneut für das Gremium kandidieren. Bock hat sich allerdings dazu entschlossen, wieder für den Kreistag im Landkreis Harburg zu kandidieren, dem er seit 2016 angehört.
André Bock begründet seine Entscheidung: "Nach nunmehr fast 14 Jahren als Fraktionsvorsitzender und damit an der Spitze der CDU-Stadtratsfraktion ist es an der Zeit, die Arbeit und Verantwortung in andere Hände zu geben. Ich bin der festen Überzeugung, dass wir neben erfahrenen Ratspolitikern auch neue Gesichter in der ersten Reihe der Fraktion brauchen. Dieser Schritt ist nicht ganz überraschend, da ich vor gut zwei Jahren der Fraktion bereits angeregt hatte, dass wir uns neu aufstellen sollten." In der Tat machten schon seit mehr als zwei Jahren immer wieder Gerüchte in Winsen die Runde, dass Bock abdanken wolle.
"Überraschend ist sicher, dass ich nicht wieder für den Stadtrat kandidieren werde", so Bock weiter. "Ich habe mir diesen Schritt nicht leichtgemacht, da mir die Arbeit im Rat und die Zusammenarbeit im Fraktionsteam sowie mit den Gruppenpartnern immer viel Freude gemacht hat. Sicher war die Arbeit auch mal anstrengend, wenn wir an manchen Stellen auch sehr hart für unsere Ziele und Ideen kämpfen mussten, aber ich habe stets meine ganze Kraft der Weiterentwicklung unserer schönen Stadt gewidmet, in der ich auch weiterhin gerne lebe. Denn unser gemeinsamer Einsatz hat sich gelohnt."
Um "Legendenbildungen über den Rückzug vorzubeugen", macht Bock deutlich, dass sein Rückzug ausschließlich persönliche, private Gründe habe. "Mit Ende der Wahlperiode werde ich dem Rat rund 20 Jahre angehört haben, davon elf Jahre als erster stellvertretender Bürgermeister und eben 14 Jahre Fraktions- und Gruppenchef", sagt er. "Neben diesem Ehrenamt bin ich seit 2016 auch noch Kreistagsmitglied und seit 2013 Landtagsabgeordneter – hauptberuflich." Die Aufgaben und die Verantwortung in Hannover seien über die Jahre mehr geworden, auch die Arbeit im Kreistag sei vielschichtig und erfordere viel Aufmerksamkeit. "Es ist ein Zeitpunkt gekommen, da muss ich mich einfach neu sortieren und strukturieren. Ich möchte mich auch weiterhin für die Menschen in meinem Wahlkreis einsetzen und da ist es völlig logisch, dass ich irgendwann klare Schwerpunkte setzen muss", sagt André Bock.
Die CDU-Fraktion sehe er gut aufgestellt und auch für die Kommunalwahl zeichne sich ein tolles Team ab. Er schaue daher sehr zuversichtlich in die Zukunft der Ratsfraktion. Es sei jetzt Zeit für neue Köpfe, neue Ideen, neue Impulse.
"Der ehrenamtlichen Kommunalpolitik in unserer Region gehe ich aber nicht ganz verloren, da ich erneut für den Kreistag kandidieren werde", unterstreicht der Christdemokrat. "Sollte ich wieder in den Kreistag einziehen dürfen, stehen mit den Themen Mobilität und Verkehr, Schulentwicklung, digitaler Ausbau, stabile Finanzen, Klimaschutz weitere wichtige Aufgaben an, an denen ich gerne an vorderster Front mitarbeiten möchte, um den Landkreis weiter voranzubringen. Auch als Landtagsabgeordneter werde ich weiter mit aller Kraft die Interessen aus der Region in Hannover vertreten", so André Bock abschließend.
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