Winsen: "Handeln die anderen Bürgermeister fahrlässig?"
thl. Winsen. "Die jüngste Sitzung des Rates in Winsen hat einmal mehr deutlich gemacht, dass ein Umdenken längst überfällig ist. Auch wenn Bürgermeister André Wiese (CDU) weiterhin den Sinn und Nutzen von Luftfiltergeräten leugnet und leider bisher kein überzeugendes Schutzkonzept für die Schulen und auch Kitas nach den Sommerferien vorlegen kann oder will, ist es Aufgabe des Gremiums, zum Wohle und im Namen der Bürger zu entscheiden", sagen Janine und Kai Herzberger von der Initiative "Saubere Luft in Schulen und Kitas".
Mit einer offenen Mail an sämtliche Ratsvertreter haben die beiden nach eigenen Angaben "nochmals wichtige Fakten zu Luftfiltergeräten als zusätzliche Schutzmaßnahme" zusammengetragen. "Betonen möchten wir, dass es hierbei keineswegs um ein Ersetzen von Lüften, sondern um eine zusätzliche Maßnahme geht, die bereits mehrfach belegt und mittlerweile auch politisch auf Bundes- und Landesebene anerkannt ist", unterstreicht Kai Herzberger. "Selbst das Umweltbundesamt hat die Notwendigkeit erkannt und entgegen seiner bisherigen Aussagen eine Befürwortung zu Luftfiltergeräten erklärt." Das in Winsen noch immer zirkulierende Merkblatt vom Landesgesundheitsamt sei aus November 2020 und somit längst überholt. Es dürfe nicht länger als Argument gegen Luftfilter genannt werden.
"Alle haben die Medien die vergangenen Wochen verfolgt und wissen, dass unsere Nachbarländer, allen voran Hamburg, sich mit entsprechenden Geräten eingedeckt haben und jetzt Schulen damit ausstatten. Auch in unseren Nachbargemeinden werden bereits ähnliche Maßnahmen getroffen", sagt Janine Herzberger und fragt: "Handeln die Bürgermeister dort fahrlässig, wenn sie diese angeblich gefährlichen Geräte einsetzen? Oder hat Winsen einfach noch nicht erkannt, dass es dringend Zeit ist?"
Dass die Zeit renne und die Fördermittel begrenzt seien, müsse auch in Winsen klar sein. Um Schulen und auch Kitas weiterhin offen halten zu können, reiche es nicht, sich darauf zu verlassen, dass es nicht noch schlimmer wird. "Die vierte Welle hat begonnen und der Herbst wird zeigen, wer vorgesorgt hat", so die Herzbergers. "Wir möchten daher heute nochmals eindringlich an Sie alle appellieren, dass es nicht darauf ankommt, wer die Idee hatte, sondern dass endlich etwas unternommen wird."
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