"Winsener CDU schmückt sich mit fremden Federn"
thl. Winsen. Das riecht nach Zoff im beginnenden Wahlkampf zwischen der CDU, der Initiative "Saubere Luft für Winsen" und dem Stadtelternrat Kitas. Grund ist eine Mitteilung der Christdemokraten, dass man sich für Corona-gerechte Filteranlagen in städtischen Einrichtungen einsetzen wolle. Allerdings schränkt CDU-Chef Nils-Oliver Höppner in einer Anfrage an die Verwaltung ein: "Da die mobilen Luftfilteranlagen sich als nicht wirksam genug herausgestellt haben, sollte über die Installation Corona-gerechter RLT-Anlagen nachgedacht werden." So könne sichergestellt werden, dass das Infektionsgeschehen auch in Grundschulen und Kindertagesstätten langfristig beherrschbar bleibe.
"Fremde Anträge
als eigene verkaufen"
Für Janine Herzberger, Vorsitzende des Stadtelternrates Kitas, ist die Mitteilung der CDU eine Farce. "Diese Kehrtwende der CDU macht einmal mehr deutlich, dass Anfragen und Anträge von anderen Fraktionen oder privaten Initiativen zur Ausstattung von Schulen und Kitas in Winsen mit Luftfiltergeräten weder beim Bürgermeister noch im Stadtrat Gehör finden", schimpft sie. "Stattdessen schreibt sich, nach über sechs Monaten Widerstand gegen den Einsatz von Luftfiltergeräten, die CDU kurz vor der Kommunalwahl das Thema einfach selbst auf die Fahne."
In der Tat ist die Initiative "Saubere Luft für Winsen", der auch Herzbergers Mann Kai und die pensionierte Schulleiterin Margit Schäfer angehören, bereits im März mit diesem Thema an die Öffentlichkeit gegangen und hatte im April eine Vortragsveranstaltung mit einem renommierten Experten durchgeführt, um alle Schulen und Kitas mit Luftfiltern ausstatten zu können.
Die Initiative stieß
nur auf Ablehnung
Doch die Initiative stieß fast nur auf Ablehnung. Die Stadt lehnte einen Testlauf der Anlagen ab - bis heute.
Sollte die CDU ihr Ansinnen jetzt durchboxen können, könnte der verbale Schlagabtausch in die nächste Runde gehen. Auch wenn sich Janine Herzberger (erst einmal) versöhnlich zeigt: "Wir als Elternvertretung begrüßen die - hoffentlich nicht zu späte - Einsicht und hoffen, dass eine Umsetzung zeitnah erfolgt und nicht noch mehr Zeit verschwendet wird."
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