Winsener Stadtelternrat Kitas als Feindbild?
Eklat in der Sitzung des zuständigen Fachausschusses zwischen Schulleiter und Vorsitzender
thl. Winsen. Eklat im Ausschuss für Schulen und Kindertagesstätten: Janine Herzberger, Vorsitzende des Stadtelternrates Kitas und Beisitzerin des Ausschusses, scheint nicht nur für Teile der Politik und der Verwaltung ein Feindbild zu sein. Auch Rainer Kudlek, Leiter der Hanseschule, ließ jetzt kein gutes Haar an ihr. Auslöser war Herzbergers Vorwurf, dass es im Sommer sogenannte Kann-Kinder gegeben habe, die trotz Elternwunsch und Fürsprache der Kita von den Schulen nicht angenommen worden seien, u.a. auch an der Hanseschule.
Das brachte Kudlek in Rage. Er kündigte an, künftig keine Ausschuss-Sitzungen mehr zu besuchen und ließ seinem Unmut über den Stadtelternrat und Janine Herzberger freien Lauf.
Doch Herzberger schlägt zurück. "Wir haben Ihnen mehrfach die Gelegenheit zur Aussprache gegeben, ich habe in Ihrem Sekretariat Nachrichten hinterlassen und Mails an Sie gerichtet. Das alles haben Sie ignoriert bzw. abgelehnt und stattdessen erneut die Öffentlichkeit gesucht, um den Stadtelternrat Kitas und mich bloßzustellen", schreibt sie an Kudlek. Hintergrund: Nach seinem Vortrag hatte der Schulleiter die Sitzung verlassen, ohne ihr oder anderen Mitgliedern des Ausschusses die Möglichkeit zu geben, zu seinen Aussagen Stellung zu nehmen.
"Dabei hat Herr Kudlek in der Sitzung sogar noch zugegeben, dass tatsächlich ein Kind an der Hanseschule abgelehnt wurde", so Herzberger. Die Gründe, warum dies so gewesen ist, seien für sie zweitrangig. "Auch wenn das Gesundheitsamt eine Einschulung nicht befürwortet hat, liegt die endgültige Entscheidung über die Aufnahme des Kindes bei der Schulleitung", sagt sie. Das könne sie auch nachvollziehen. "Bloß als ich Herrn Kudlek im September in einer öffentlichen Sitzung darauf ansprach, antwortete er, dass ich lügen und er rechtliche Schritte einleiten würde."
Allerdings bestätigte eine Vorlage der Stadt, die jetzt an die Ausschussmitglieder verteilt wurde, die Angaben Herzbergers. Das räumte Kudlek dann auch ein.
Trotzdem hat Janine Herzberger die Nase voll. "Es reicht doch schon, dass ich von Teilen der Politik und der Verwaltung immer wieder der Lüge bezichtigt werde. Da brauche ich das von einem Schulleiter nicht auch noch", sagt sie.
"Wir erwarten, dass Sie als Schulleiter sich Ihrem Amt entsprechend verhalten und derartige Aussagen, wir würden lügen, ab sofort unterlassen", schreibt Janine Herzberger an Rainer Kudlek. "Auch möchte ich Sie bitten, mich als Person zukünftig nicht mehr anzugreifen. Ich bin gewählte Vertreterin für die Kita-Eltern in Winsen und spreche demzufolge auch in deren Namen. Sofern Sie Ihre Anschuldigungen weiter aufrechterhalten, werden wir sowohl als Elternvertretung, aber auch ich als Privatperson prüfen, inwieweit wir dies publik machen (u. a. Unterrichtung an die Landesschulbehörde)."
Fortsetzung folgt gewiss.
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