Eine Ausstellung für den Karussellkönig aus Winsen

Pferd und Schwein waren Teil eines Karussellpalastes von Hugo Haase | Foto: Susanne Fredebeul
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Hugo Haase, geboren in Winsen - er ist heutzutage nur noch wenigen bekannt und hat doch das Jahrmarktswesen geprägt wie kein anderer. Zu seinen Lebzeiten (1857-1933) wurde Haase in der Presse als „Karussellkönig“ und als der größte Schausteller aller Zeiten gepriesen. Ihm und seinem Lebenswerk ist nun eine Sonderausstellung gewidmet, die vom 6. August bis zum 30. Oktober im Museum im Marstall zu sehen sein wird.
Blinkende Lichter und laute Musik, Fahrgeschäfte, die nicht nur rund, sondern auch Auf und Ab gehen, nehmen wir heute als Selbstverständlichkeit auf dem Jahrmarkt wahr. Der gebürtige Winsener Hugo Haase war ausschlaggebend für diese Entwicklungen. So sind heutzutage Autoscooter von kaum einem Jahrmarkt wegzudenken. Den ersten Autoscooter in Europa nahm Hugo Haase in Betrieb. Er war es auch, der die erste transportable "Achterbahn“ baute und die Elektrizität auf die Märkte brachte. Wo zuvor die Geschäfte mit Menschen- oder Pferdekraft angetrieben wurden, übernahm fortan der Strom den elektrischen Antrieb und es gab erstmals elektrische Beleuchtung.
Die Attraktionen und "Karussellpaläste“, die Haase in seiner eigenen Werkstatt in Roßla (Harz) bauen ließ, waren europaweit bekannt, wurden bis nach Übersee verschifft und auf Weltausstellungen präsentiert.
Die Ausstellung deckt in einzigartigem Maße die Einflüsse Hugo Haases auf das Jahrmarktswesen auf und gibt einen faszinierenden Einblick in den Wandel der Jahrmarktswelt zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts. In der Ausstellung können die Veränderungen nacherlebt werden, die Haase in die bunte Welt der Schaustellerei brachte. Die Kuratorin Dr. Darijana Hahn, eine renommierte Hugo-Haase-Forscherin, hat die Spuren zusammengetragen, die es noch von Hugo Haase gibt. Abbildungen seiner ausgefeilten und abenteuerlichen Attraktionen sind ebenso Teil der Ausstellung wie ein Liederheft mit Schlagern, die auf Hugo Haase gedichtet wurden, oder ein Gästebuch, das einen sehr persönlichen Einblick in Haases Leben gibt. Die Besucherinnen und Besucher sind eingeladen, sich mit den großen Entwicklungen des Jahrmarktwesens im vergangenen Jahrhundert vertraut zu machen und ins Staunen zu kommen, was ein Mann wie Hugo Haase durch Innovation und Erfindungsreichtum zustande brachte. Die große Sonderausstellung, die bis zum 30. Oktober zu sehen sein wird, wurde durch die Stadt Winsen und den Lüneburgischen Landschaftsverband finanziell unterstützt.
Ein umfangreiches Begleitprogramm des Museums, welches das Thema Jahrmarkt aufgreift, ergänzt die Ausstellung. Am Sonntag, 4. September, vertieft die Kuratorin Dr. Darijana Hahn in einem Vortrag „Von Winsen in die Welt – Der Karussellkönig Hugo Haase“ die Ausstellung. Am 17. und 18. September geht es auf dem Hugo-Haase-Jahrmarkt in Winsen rund. Zwei Tage lang können Besucherinnen und Besucher in die Jahrmarktswelt um 1900 eintauchen und die Zeit erleben, wie Hugo Haase sie kannte: mit Kleinkunst, Riesenrad und Karussell.
Bei der Jahrmarkt-Mitmachschule am 9. Oktober und dem „Budenzauber-Zauberhaft“ am 30. Oktober steht das Mitmachen besonders für Kinder im Vordergrund der Aktionen. Außerhalb dieser Angebote gibt es die Möglichkeit, Führungen oder ein museumspädagogisches Programm zu buchen. Über die Webseite des Museums (www.museum-im-marstall.de) erhalten Interessierte weitere Informationen.
Die Ausstellung kann während der Öffnungszeiten des Museums im Marstall, dienstags bis sonntags., von 11 bis 16 Uhr besichtigt werden. Der Eintritt kostet für Erwachsene 3 Euro, Kinder bis 18 Jahre und Mitglieder des Heimat- und Museumvereins haben freien Zutritt.

Redakteur:

Thomas Lipinski aus Winsen

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