Reise in die 1960er Jahre
Jubiläums-Ausstellung des Heimat- und Museumsvereins Winsen

Kuratorin Ilona Johannsen mit Bernd Kofler, der für die Ausstellung eine Jukebox als Leihgabe zur Verfügung stellte | Foto: Museum im Marstall
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  • Kuratorin Ilona Johannsen mit Bernd Kofler, der für die Ausstellung eine Jukebox als Leihgabe zur Verfügung stellte
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Das Hanseviertel in Winsen existierte noch nicht, das Gymnasium war noch lange nicht gebaut. Im Gewerbegebiet Osterwiesen siedelte sich das erste Werk an, und die Papierfabrik Eppen stand noch. Winsen hatte zu Beginn der 1960er Jahre ein ganz anderes Gesicht als heute. In diesem Jahrzehnt wurden einige Weichen gestellt, die die Stadt zu dem machten, die sie heute ist. Viel wurde gebaut, viele Pläne wurden entwickelt. Es war eine Zeit des Aufbruchs und der Umstrukturierung.

Die Nachkriegszeit setzte durch die große Zuwanderung an Flüchtlingen und Ausgebombten erste Veränderungen in Gang. Etwas später wurde Winsen als sogenannter "Aufbauort“ eine wichtige Bedeutung für die nahe Großstadt Hamburg und für Lüneburg zugewiesen. Die Luhestadt sollte größer werden und wesentliche Bedürfnisse der Einwohner bedienen können.

Vereinsgründung bildete Grundstein für Marstall-Museum

In dieser Zeit der großen Veränderungen, genau am 30. Juni 1964, wurde der Heimat- und Museumsverein Winsen (Luhe) und Umgebung gegründet. Damit war auch der Grundstein für das Museum im Marstall gelegt. Anlässlich des 60-jährigen Vereinsjubiläums widmet das Museum diesem Jahrzehnt die Ausstellung "Zwischen ersten Fernseherlebnissen und Italienischer Eisdiele – Winsen in den Sechzigern“. Sie wirft Schlaglichter auf einzelne Entwicklungen in der Stadt und auf die Gesellschaft im Allgemeinen. Dabei wird immer wieder die Frage gestellt, was die Bevölkerung bewegte: Wohin ging man in Winsen als Jugendlicher? Wie sah die Stadt aus? Wie kleidete man sich und wo kaufte man die Kleidung?

Die Sonderausstellung bietet nicht nur der Generation eine Zeitreise in die Vergangenheit an, die in den 1960ern in Winsen gelebt hat. Sie eröffnet auch den Jüngeren und Zugezogenen einen neuen Zugang zur Stadt. Viele Stadtansichten werden in der Ausstellung zu sehen sein, die einen Eindruck verschaffen, was sich alles verändert hat. Dies sind beispielsweise die äußeren Gegebenheiten, wie die heutige Fußgängerzone, die damals noch als Autostraße stark frequentiert und von Parkplätzen gesäumt war, aber auch der Bundesgrenzschutz, der 1962 sein Quartier in Winsen bezog, oder ganze Straßenzüge, die noch fehlten.

Städtische und kulturelle Entwicklung Winsens im Fokus

Auch die kulturelle Landschaft der damaligen Zeit wird gezeigt - sei es anhand der Mode, der Musik oder der drei Kinos in der Stadt. Darüber hinaus widmet sich die Ausstellung der Gründung des Heimat- und Museumsvereins und den Veränderungen des Museums im Laufe der Zeit.

In einem weiteren Bereich werden Winsener schließlich dazu aufgerufen, Fotos und Erinnerungen aus den 1960er Jahren zu teilen. Die Ausstellung bleibt somit bis zum Ende abwechslungsreich und spannend.

• Die Sonderausstellung wird vom 14. April bis zum 27. Oktober zu sehen sein. Sie ist dienstags bis sonntags von 11 bis 16 Uhr geöffnet. Zur Eröffnung am Sonntag,14. April, bietet Kuratorin Ilona Johannsen um 14.30 Uhr eine Führung an.

Der Besuch kostet drei Euro für Erwachsene, Kinder bis 18 Jahre und Mitglieder des Heimat- und Museumsvereins haben freien Eintritt. Zusätzlich kommen in diesem Jahr, als Jubiläums-Highlight, alle diejenigen eintrittsfrei ins Museum, die im Jahr 1964 geboren wurden und damit ebenso alt sind wie der Verein.

Kuratorin Ilona Johannsen mit Bernd Kofler, der für die Ausstellung eine Jukebox als Leihgabe zur Verfügung stellte | Foto: Museum im Marstall
Kuratorin Ilona Johannsen beim Aufbau der Jubiläumsausstellung des Heimat- und Museumsvereins | Foto: Museum im Marstall
Redakteur:

Christoph Ehlermann aus Salzhausen

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