25 Hektar für neue Gewerbeflächen?
Stadt Winsen prüft derzeit, wo sie neue Gewerbegebiete erschließen kann
thl. Winsen. Die Stadt Winsen sucht neue Flächen zur Entwicklung weiterer Gewerbegebiete. Derzeit sind drei Bereiche in der näheren Untersuchung. Dafür hat die Verwaltung eine dreistellige Zahl an Grundeigentümern angeschrieben, um dort im Vorwege herauszufinden, wie die Verkaufsbereitschaft aussieht. Das erfuhr das WOCHENBLATT aus gewöhnlich gut unterrichteter Quelle.
Im Visier der Stadt ist neben möglichen Erweiterungsflächen in den Gewerbegebieten Boschstraße und Winsen-Ost vor allem ein rund 25 Hektar großes Areal gegenüber des Luhe Parks. Dort könnte eine Art "Green Business Park" entstehen.
Aufgrund der anhaltenden günstigen wirtschaftlichen Lage und der konstant hohen Nachfrage an Gewerbeflächen sucht die Stadt derzeit nach Flächen, um neue Gewerbegebiete ausweisen zu können. Denn von den insgesamt seit den 1950er Jahren entstandenen 273 Hektar klassischer Gewerbeflächen, sind noch nicht einmal mehr zehn Hektar frei. Wichtig ist diese Planung, damit die Stadt nicht eines Tages in die ungünstige Lage kommt, den Standort bereichernden Unternehmen absagen zu müssen, weil keine Flächen mehr zur Verfügung stehen.
Aus diesem Grund hat die Stadt jetzt zahlreiche Grundflächeneigentümer angeschrieben, um deren Verkaufsbereitschaft abzufragen. Das erfuhr das WOCHENBLATT jetzt aus vertraulicher Quelle. Im Fokus stehen folgende Standorte:
• südlich der Boschstraße: Das in den 1990er Jahren entstandene Gebiet sollte damals von zwei Seiten aus bebaut werden. Wirtschaftliche Gründe ließen Politik und Stadt allerdings damals von dem ursprünglichen Plan abrücken. Dieser könnte jetzt fortgesetzt werden, zumal die Flächen bereits im Bebauungsplan als Gewerbeflächen eingezeichnet sind. Ideal für Handwerksbetriebe.
• nördliche und südliche Max-Planck-Straße: Dort hat die Stadt vor allem die Flächen der Löscher-Erdbeerfelder entlang der Osttangente im Visier. Zur Wohnbauung in Richtung Königstraße soll es bei einer Verwirklichung eine vernünftige Abgrenzung geben.
• Hansestraße/Autobahnzubringer-West: Dieses rund 25 Hektar große Areal wird von Insidern derzeit als Favorit gehandelt. Es wird begrenzt durch die L215 im Osten, die L234 im Süden, die Straße Grevelau im Westen und der Hochspannungsleitung in Höhe der Grevelaubrücke im Norden. Dort könnte entweder ein Gebiet entstehen, das - bedingt durch die Nähe zur A39 - auch mehr Verkehr vertragen kann. Auf der anderen Seite könnte die Stadt dort aber auch Gewerbeflächen für moderne und innovative Unternehmen neu definieren. Diese meist wissensintensiven Betriebe suchen vermehrt nach sozial- und umweltverträglichen Lösungen, die durch den optimierten Einsatz von Ressourcen dazu auch ökonomisch effizient sind. Bezogen auf Gewerbeflächen kann eine solch zukunftsorientierte Säulen, eine Art „Green Business Park“ sein.
Bevor jedoch ein Gebiet festgelegt wird, steht der Stadt noch ein langer Prozess bevor - von Grunduntersuchungen über Verkaufsgespräche und politische Diskussionen bis hin zu Änderungen im Flächennutzungsplan und dem Aufstellen von Bebauungsplänen.
Wann die Stadt einen fertigen Plan präsentieren will, dazu gibt es aus dem Rathaus keinen Kommentar. Auf WOCHENBLATT-Nachfrage wird lediglich bestätigt, dass es mehrere "Suchräume" gebe und man jetzt auf die Eigentümer zu gehen wolle.
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