Winsen/Landkreis Harburg
Amazon schweigt über Stellenabbau in Winsen
Rund 18.000 Stellen will der Logistikriese Amazon bei sich abbauen. Da fragen sich natürlich viele, ob und inwieweit das Lager in Winsen betroffen ist, in dem knapp 2.000 Menschen arbeiten. Doch darüber schweigt sich der Online-Versandhändler aus.
Auf eine entsprechende WOCHENBLATT-Nachfrage schickt Amazonsprecher Thorsten Schwindhammer lediglich einen Link zu einem Blog von Andy Jassy, einem CEO des Unternehmens. Darin beteuert er, wie leid es ihm tue, Leute entlassen zu müssen, wie schwer man sich die Entscheidung gemacht habe etc. Aber kein Wort darin, welcher Standort in welcher Form betroffen ist.
Eine erneute Nachfrage für den Standort Winsen ließ Schwindhammer unbeantwortet.
Neben dem Stellenabbau macht Amazon auch gerade durch eine Klage gegen die niedersächsische Datenschutzbeauftragte Barbara Thiel vor dem Verwaltungsgericht Hannover von sich reden. Thiel hatte im Oktober vergangenen Jahres eine Verfügung erlassen, worin dem Logistiker untersagt wurde, die Daten der Mitarbeiter ununterbrochen zu erfassen. Hintergrund: Bei Amazon werden verschiedene Arbeitsschritte per Handscanner erfasst. Dadurch kann das Unternehmen ständig einsehen, wie viele Pakete von den einzelnen Mitarbeitern abgefertigt werden.
Amazon beruft sich darauf, dass man die Arbeitsabläufe so optimieren, was sich am Ende auch auf die Mitarbeiter auswirke. Deswegen hat das Unternehmen gegen die Verfügung Klage eingereicht. Das Gericht hat sich am Donnerstag vor Ort ein Bild von der Situation gemacht - und dem Versandriesen Recht gegeben. “Wir haben erkannt, dass diese Steuerung erforderlich ist”, sagte die Vorsitzende Richterin Andrea Reccius. "Es werden keine persönlichen Eigenschaften überwacht."
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