"Ausbildung ist großes Thema"
Friseur-Innung wehrt sich gegen Vorwürfe des Gewerkschaftsbundes
thl. Winsen. Die Ausbildung ist ein großes Thema im Friseur-Handwerk. Darauf wies Jens Bahlburg, Obermeister der Friseur-Innung des Kreises Harburg bei der Mitgliederversammlung in Winsen hin und verwies auf einen Bericht Anfang April in der Tagesschau, in dem sich der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) über tariflose Zustände und hohe Zahl der Ausbildungsabbrüche aufgrund niedriger Ausbildungsvergütungen im Friseur-Handwerk beschwerte. "Richtig ist allerdings, dass viele Schwesternverbände gültige Tarifverträge besitzen", so der Obermeister. "Und dass sich der niedersächsische Innungsverband im Friseurhandwerk aktuell mit ver.di in Tarifgesprächen befindet, nachdem die Gewerkschaft den Tarifvertrag über Ausbildungsvergütungen im vergangenen Jahr gekündigt hatte."
Bahlburg hält auch den Vorwurf des DGB nicht für richitg: "Ein Großteil hat seine Ausbildung nicht abgebrochen, sondern nur den Betrieb gewechselt. Denn je größer das Ausbildungsangebot ist, desto leichter ist ein Wechsel." Dennoch müsse man das Thema ernst nehmen und die Maßnahmen zur Vermeidung von Ausbildungsabbrüchen verstärken. So sei es für die Jugendlichen wichtig, vor der Ausbildung ein Praktikum zu absolvieren, um sich einen umfassenden Eindruck vom Beruf und von dem Betrieb machen zu können.
Nach derzeitigem Stand der Verhandlungen werde sich die Ausbildungsvergütung wohl bei 470 Euro (1. Lehrjahr) bzw. 551 und 632 Euro (2. und 3. Lehrjahr) einpendeln. Bahlburg machte deutlich, dass eine Ausbildungsvergütung kein Lohn oder Gehalt sei, sondern ein Zuschuss zum Lebensunterhalt. Denn Azubis seien keine voll einsatzfähigen Arbeitskräfte.
• Die Friseur-Innung des Kreises Harburg zählt aktuell 57 Mitglieder, fünf weniger als im Vorjahr. Der Grund seien Geschäftsaufgaben, so Bahlburg. Im Innungsbereich sind 46 Auszubildende in den drei Lehrjahren tätig.
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