Winsen
Autohaus will ins ehemalige Restaurant im Luhe Park ziehen
Erst ein Diner, dann ein anderes amerikanisches Burger-Restaurant, anschließend ein China-Restaurant und ein Impfstützpunkt und danach Leerstand. Der eigenwillige Gastrobau im Luhe Park hat in den 20 Jahren seines Bestehens eine bewegte Geschichte hinter sich. Mittlerweile wird das leerstehende Gebäude hinter vorgehaltener Hand schon als Winsens Schandfleck Nummer eins bezeichnet. Doch damit könnte bald Schluss sein.
Wie aus einer Vorlage für den nächsten Planungsausschuss am Dienstag, 23. Januar, hervorgeht, will sich das benachbarte Autohaus Böger vergrößern und hat deshalb Interesse an dem Grundstück. Künftig soll es dort statt Speisen oder Corona-Impfungen Fahrzeuge aus der E-Mobilitätspalette geben - wenn Politik und Verwaltung mitspielen. Deswegen will die Geschäftsführung des Autohauses ihr Konzept in der Ausschusssitzung vorstellen.
"Eine Branche befindet sich im Wandel. Die Elektrifizierung der Antriebe sowie neue Kundenbedürfnisse
und Umweltanforderungen verändern unser heutiges Bild der Mobilität. Als familiengeführtes Unternehmen, mit über 90 Jahren Firmengeschichte, haben wir schon so einige Veränderungen miterleben dürfen. Nun planen wir den nächsten, wichtigen Schritt", heißt es in der öffentlich einsehbaren Konzeptvorstellung, für das Geschäftsführer Tim Böger verantwortlich zeichnet. Man plane eine deutliche Erweiterung des Produktportfolios und den Wandel vom klassischen Autohaus zum Mobilitätsdienstleister. "Die Flächen der Immobilie sollen für den Verkauf und den Service von Zwei-, Drei- und Kleinstvierrad-Fahrzeugen genutzt werden. Im genaueren sind hiermit Scooter, Roller, Leichtkrafträder, Kleinstnutzfahrzeuge und Lastenfahrräder samt Spezialaufbauten geplant. Allesamt primär mit elektrischen Antrieben", heißt es weiter in der Vorstellung.
Das Autohaus Böger ist sich sicher, dass die Betriebserweiterung ein Gewinn für Winsen ist, ein gänzliches neues Mobilitätsangebot mit spannenden und nachhaltigen Produkten sowie eine Stärkung der Wirtschaft und des Wirtschaftsstandortes Luhe Park.
Die Stadtverwaltung ist dem Konzept im Übrigen nicht abgeneigt. "Da Leerstände in aller Regel keine positiven Auswirkungen auf das bestehende Umfeld haben, ist eine sinnvolle Nachnutzung der Immobilie positiv zu bewerten, insbesondere, wenn eine Nachnutzung ohne vollständigen Abriss und Neubau der Immobilie auskommt", heißt es in einer Stellungnahme der Verwaltung. Und dies sei hier der Fall.
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